Die Mitglieder der Generation 14plus Jury: Mara Erlenmaier,
Lea Huber, David Köller, Imke Mayer, Lukas Monath, Lorenz
Nolting, Lara Passfallvergeben die folgenden Preise:
Gläserner Bär für den besten Spielfilm: „Neukölln Unlimited“
von Agostino Imondi und Dietmar Ratsch, Deutschland 2010
Der
Sieger 2010 ist ein mitreißender Film, der jeden einzelnen
seiner Zuschauer auf eine magische Weise in seinen Bann zieht.
Es ist ein Film zum Lachen, Weinen, Jubeln und Protestieren.
Es ist ein Kunstwerk, das das Medium Film absolut zu nutzen
weiß. Dieser Film ist eine einzige wunderbare Choreografie,
die uns die Worte raubt und uns doch nicht schweigen lässt.
Wir danken den Regisseuren für dieses großartige Meisterwerk
über das unvorstellbare Leben einer Familie.
Lobende Erwähnung Spielfilm: „Dooman River“
von Zhang Lu, Republik Korea / Frankreich 2009
Zum Schluss des Films herrschte Schweigen. Wir waren perplex
von der Wucht der Bilder, von der eindringlichen Botschaft
und der Stille, die dieser Film beschreibt. Jeder Aspekt
des Films will uns wachrütteln, uns auf etwas aufmerksam
machen, das in unserer Gesellschaft kaum jemand kennt. Ohne
starke Charaktere und Musik schafft es der Film, in der Stille
eine Sprache zu entwickeln, die mehr aussagt als jeder verzweifelte
Schrei.
Gläserner Bär für den besten Kurzfilm: „Az Bad Beporsid“
von Batin Ghobadi, Iran 2009
Der diesjährige Preisträger schaffte es, uns ohne viele
Worte sprachlos zu machen. Mit Bildern, deren Intensität
und Härte beispiellos sind, mit einer Geräuschkulisse, die
ohne viel Lärm den Rahmen gibt, öffnet uns dieser Film die
Tür zu einer Welt, in der das für uns Unvorstellbare zur
Normalität gehört. Wir bedanken uns beim Filmteam für ein
Kunstwerk, das sowohl im Detail als auch als Ganzes überzeugt.
Lobende Erwähnung Kurzfilm: „Ønskebørn“
von Birgitte Stærmose, Dänemark 2009
Die Lobende Erwähnung geht an einen Film, der das Publikum
zwingt, einen Blick in das gealterte Gesicht einer jungen
Generation zu werfen, die noch immer unter den Folgen eines
längst verdrängten Krieges zu leiden hat. Der Film schafft
es durch besondere Inszenierung, seinem Genre die Sachlichkeit
zu nehmen und durch seine schonungslose Konfrontation mit
den Protagonisten zu fesseln.