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MMEANSMOVIE Filmmagazin Berlin © - Kino, Filmstarts, Festivals und Termine     
 
 


   
   60. Internationale Filmfestspiele Berlin (11. - 21.02.2010) 


    MMEANSMOVIE Berlinale Tagebuch
       
     
18.02.  
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 Kollaboratives Filmschaffen im Mittelpunkt des Berlinale Talent Campus #8
 
Camilo Sanabria aus Kolumbien gewinnt die Score Competition

Am Donnerstagabend, 18.2., ging die achte Ausgabe des Berlinale Talent Campus mit der Closing Ceremony und der Preisverleihung der diesjährigen Score Competition im Theater „Hebbel am Ufer“ (HAU 1-3) erfolgreich zu Ende. Sechs Tage lang hatten 350 junge Filmschaffende aus 95 Ländern die einmalige Gelegenheit, die Besten ihres Faches hautnah zu erleben. In über 100 Veranstaltungen trafen die Talente mit mehr als 150 geladenen internationalen Experten und Berlinale-Gästen in Workshops, Podiumsdiskussionen und Trainingssessions zusammen, um unter dem Thema „Cinema needs Talent – Looking for the Right People“ die unterschiedlichen Facetten des Filmhandwerks zu diskutieren.

Filmschaffende wie Claire Denis (White Material), James Bond-Production Designer Sir Ken Adam, Kameramann Christian Berger (Das weiße Band), die Regisseure Stephen Frears (The Queen), Jasmila Žbanić (On the Path, Berlinale Wettbewerb), Yoji Yamada (About her Brother, Berlinale Abschlussfilm) und viele mehr teilten ihren reichen Erfahrungsschatz mit dem Branchennachwuchs. Aus Mexiko, Afrika und Osteuropa präsentierte sich eine neue Generation spannender junger Filmemacher: Selbstbewusst, politisch und modern beziehen sie mit ihren Filmen Stellung und zeichnen ein eindrucksvolles Bild ihrer Länder, ihrer Gesellschaft und ihrer Kultur. Auch aktuelle Entwicklungen in Sachen Cross Media und digitales Filmemachen kamen nicht zu kurz, digitales Storytelling, Financing, Distribution und 3D wurden als ein Campus-Schwerpunkt in täglichen Veranstaltungen thematisiert.

Kollaboratives Filmschaffen war zentrales Thema bei der achten Campus-Ausgabe. „Filmemachen funktioniert nur im Team und um erfolgreich zu sein, braucht es Offenheit, Großzügigkeit und den Respekt vor Anderen“, betonte Shutter Island Produzent Mike Medavoy beim Eröffnungspanel. Das Statement von Animationsregisseur Merlin Crossingham (Chicken Run) war: „Seid leidenschaftlich, begeistert und vergesst die Menschen um euch herum nicht: Sie brauchen euch und ihr braucht sie. So einfach ist das.“ Schauspieler, Regisseur und Produzent Gael García Bernal (Revolución) ergänzte: „Die Unterstützung anderer Filmschaffender ist das Wichtigste für euer eigenes Filmemachen. Sie helfen euch, das zu sagen, was ihr sagen möchtet.“ In den Hands-on Trainings konnten die Talents das kollaborative Filmemachen direkt in die Tat umsetzen: In kleinen internationalen Teams erhielten sie in der Script & Doc Station, dem Talent Project Market, der Talent Actors Stage der Talent Press und dem Campus Studio für Postproduktion und Schnitt hautnah praktisches Training mit erfahrenen Mentoren.

Glanzvoller Abschluss während der Closing Ceremony war die Preisverleihung der Score Competition, bei der die Finalisten einen Filmausschnitt von David OReillys Please Say Something (Goldener Bär Berlinale Shorts 2009) neu vertonten. Der Hauptpreis ging an den Kolumbianer Camilo Sanabria, dessen Vertonung die Jurymitglieder Klaus-Peter Beyer, Prof. Martin Steyer, Martin Todsharow und Connie Walther sowie der diesjährige Mentor der Score Competition, Alexandre Desplat (Fantastic Mr. Fox, The Ghost Writer, Berlinale Wettbewerb), als „fantasievoll strukturiertes Werk, das bis ins Detail eine ganz eigene Persönlichkeit offenbart“ lobten. Sanabria gewinnt eine Einladung von Dolby zu einer einwöchigen Reise in die Soundstudios nach Los Angeles. Der zweite Sieger, Alexander Komlew (Deutschland), darf mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg eine weitere Komposition einspielen.



  Schade
 
Jud Süß - Film ohne Gewissen

 
Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Selbst wenn handwerklich nichts zu bemängeln gibt. Der teils satirische und dann doch wieder ernste Versuch die Geschichte des Films "Jud Süß" aufzuarbeiten wurde zum Teil mit lauten Buhrufen quittiert. Sehr zweifelhaft Moritz Bleibtreu als Joseph Goebbels.
Es ist eben doch ein Unterschied, und da sei dann doch mal der Vergleich mit Quentin Tarantino bemüht, ob man den Propagandaminister persifliert oder eine Kunstfigur. Roehler erzählt nicht die Geschichte von Veit Harlan, dem Regisseur von Jud Süß, sondern die des österreichischen
     
Schauspielers Ferdinand Marian (1902 bis 1946; im Roehlers Film von Tobias Moretti gespielt) aus dem Joseph Goebbels den Hauptdarsteller in seinem Propagandafilm macht. Das einem sofort der Vergleich mit Klaus Maria Brandauer in "Mephisto" durch den Kopf geht liegt auf der Hand. "Jud Süß - Film ohne Gewissen" ist von einem, Vergleich mit diesem Film jedoch weit entfernt. Wahrscheinlich schwebte Oskar Roehler eher etwas wie "Schtonk!" vor.
Heinrich George (Armin Rohde), erzählt im Film einen Witz. In dem verspricht der Teufel einem Schauspieler alles: Ruhm, Geld, Frauen, Autos. "Was muss ich dafür tun?" fragt der Schauspieler. Teufels Antwort: "Du musst mir deine Seele verkaufen!" Darauf der Schauspieler: "Und wo ist da der Haken? Den Haken hat Oskar Roehler leider selber nicht erkannt. Schade, als Satire ist der Filmstoff nicht tauglich, da kann sich Moritz Bleibtreu abstrampeln soviel er will.

In der Recherche zu seinem Film hätte Roeler auf folgende Filme stoßen können: "Mephisto" (1981) von István Szabó mit Klaus Maria Brandauer, "„Taking Sides - Der Fall Furtwängler“ (2001) ebenfalls István Szabó " und den Dokumentarfilm: "Harlan - Im Schatten von Jud Süß" (2009) von Felix Moeller. Alle drei Filme sind wärmstens zu empfehlen.

  wikipedia:   Veit Harlan
 
wikipedia:   Ferdinand Marian

"Des Teufels Schauspieler: „Jud Süß - Film ohne Gewissen“ Von Michael Althen  FAZ 

"Der Zwang zur Belehrung ist nicht mehr"  Interview mit Oskar Roehler Von Hans-Georg Rodek   Die Welt 
"Noch nie waren fünfe so gerade"  Von Daniel Kothenschulte    Franfurter Rundschau
"Bleibtreus Goebbels ist ein Problem bei "Jud Süß" Von Hanns-Georg Rodek Die Welt
"Oskar Roehlers Werk macht einen Mittäter zum Opfer" Von Jan Schulz-Ojala Tagesspiegel
"Goebbels war Satire"  Über die Pressekonferenz Von Christiane Peitz Tagesspiegel
"Erfolgsgetrieben und naiv" Von Tobias Kniebe  Süddeutsche Zeitung
"Ich will Kunst, keine Propaganda!" Von Tim Schleider  Stuttgarter Zeitung
"Kunstfreiheit oder Geschichtsfälschung? " Bayerisches Fernsehen KinoKino
  In Hamburg stand 1949/50 der Regisseur Veit Harlan vor Gericht  Hamburger Abendblatt
"Sie holten sich den Stoff, und das war's"  Von Angelika Kettelhack Neues Deutschland
  Oskar Roehler über «Jud Süß»  Von Elke Vogel  Berliner Zeitung
  Jud Süss - Film ohne Gewissen  Von Tatjana Zilg  AVIVA BERLIN
  Zitate aus der Pressekonferenz Südwestpresse



Jud Süß - Film ohne Gewissen Österreich, Deutschland, 2010, 114 min Deutsch Regie: Oskar Roehler Darsteller: Tobias Moretti, Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu, Justus von Dohnanyi, Armin Rohde Stab: Script: K. Richter Sektion: Wettbewerb

Fr 19.02. 12:00 Friedrichstadtpalast (E)
Fr 19.02. 18:00 Friedrichstadtpalast (E)
Fr 19.02. 22:30 Urania (E)
So 21.02. 23:00 Friedrichstadtpalast (E)


     
18.02.  
11.02. 12.02. 13.02. 14.02. 15.02. 16.02. 17.02. 18.02. 19.02. 20.02

   
   
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