Berlin,
       56. Internationale Filmfestspiele Berlin ( 09. - 19.02.2006)

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  16.02.  
Candy (Wettbewerb)

Bei uns am Kottbuser Tor sehen die Junkies anders aus. Vielleicht liegt das an der schlechten Berliner Luft oder der Stoff ist nicht so sauber wie in Australien. Auto fahren sie bei uns auch nicht, wahrscheinlich sind die bei uns in Deutschland zu teuer, so das sich ein Junkie sich Auto fahren nicht leisten kann. Candy ist eine begabte junge Malerin, Dan ein vielversprechender Gelegenheitsdichter – und beide sind drogensüchtig. Als sie sich kennen lernen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Irgendwann kommt das Heroin, die Prostitution, die Fehlgeburt, der Entzug, das Scheitern... und immer sind beide ein wunderbar schönes, trauriges Paar, kaum zu glauben.
Der australische Regisseur James Armfield inszenierte "Candy" nach einem Buch des Autoren Luke Davies. Heath Ledger, der mit "Brokeback Mountain" in diesem Jahr für den Oscar nominiert ist, spielt die Hauptrolle.




Candy Australien, 2005, 108 min Regie: Neil Armfield Buch Neil Armfield Luke Davies, nach dem Roman von Luke Davies Darsteller: Heath Ledger, Abbie Cornish, Geoffrey Rush

Do 16.02. 18:30 Urania (D) Do 16.02. 20:00 International (D) Do 16.02. 23:30 Urania (D) So 19.02. 22:30 Berlinale Palast (D)



De Particulier à Particulier | Hotel Harabati (Forum)

Welchen Bildern können wir trauen, wo fängt die Verunsicherung an, warum reden wir nicht miteinander? Philippe und Marion, beide fünfunddreißig Jahre alt, sind ein Paar und leben in Paris. Kurz bevor sie eine Reise nach Venedig antretenwollen, beschließen sie, doch nicht zu wegfahren. Ihren Freunden undBekannten erzählen sie jedoch, sie wären in Venedig gewesen. Einige Wochen später erhalten sie Fotos, auf denen sie in Venedig zusehen sind ...Ganz allmählich verlieren beide den Kontakt zur Realität; sie lebensich auseinander. Marion zieht mit den Kindern aus, während Philippebei einem jungen jüdischen Mann Zuflucht findet. Der Wahnsinn schleicht sich ein in unseren Alltag, ohne das wir es wahrnehmen. Dieser Film fordert ganze Aufmerksamkeit, es ist wie ein intelligentes Puzzlespiel und belohnt uns am Ende mit einem versöhnlichen, schönen Bild.

 


De Particulier à Particulier | Hotel Harabati
F, 2006, 94 min Regie: Brice Cauvin Buch: Brice Cauvin, Jérôme Beaujour, Pierre Scholler. Darsteller: Hélène Fillières, Laurent Lucas, Anouk Aimée, Anthony Roth-Costanzo



Der Rote Kakadu (Panorama Special)


Man könnte meinen, nach all den Komödien, die in den letzten Jahren, über die DDR gedreht worden sind, ist das Thema vom Tisch. Dominik Graf, ein Routine im erzählen von Geschichten, hat das Drehbuch seines Kollegen Michael Klier verfilmt.

Die Zeit in Dresden, Frühjahr 1961– vier Monate vor dem Bau der Berliner Mauer. Der20-jährige Siggi kommt nach Dresden, um dort am Theater als Bühnenmalerzu arbeiten. Sein Ziel ist es, mit der notwendigen Protektion seiner Vorgesetzten,demnächst an der Kunsthochschule zu studieren. Der Plan wirdvon Luise durchkreuzt. Er verliebt sich in die junge Lyrikerin, deren Gedichte in der DDR nicht gedruckt werden. Luise führt Siggi in den „Roten Kakadu“ein. In dem Stasi bekannten Nachtclub wird West-Musik gehört, was in der DDR dieser Jahre einmalig ist.

 
Schnell freundet sich Siggi auch mit Wolle, dem äußerst lebenslustigen Ehemann von Luise, an. Obwohl sich imengeren Kreis ein Stasi-Informant befinden muss, der jegliche Vorgänge im„Roten Kakadu“ an die Staatssicherheit weitergibt, gerät Siggi immer mehrin eine Clique renitenter Jugendlicher – Halbstarker –, die auf ihre Weise denneuen Staat ablehnen, der immer noch um sein Bestehen ringt. Um Geld für den „Kakadu“ und Luise zu haben, die er trotz seiner Freundschaft zu Wolle immer mehr zu lieben beginnt, stiehlt Siggi Porzellanfiguren, die er in West-Berlin teuer verkauft.


Als Wolle überraschend verhaftet wird, spitzensich die Ereignisse zu. Und als Siggi vom erbeuteten Geld an der staatlichen Zensur vorbei einen Band mit Luises Gedichten drucken lässt, sind mit einem Mal auch er und Luise in der Schusslinie.

„Der Rote Kakadu“ erzählt seine Geschichte nicht als Komödie, aber mit einer Unbekümmertheit, die dem Film den letzten Schritt zum überzeugenden Drama verwehren. Dennoch ist der Film in seiner Aussage für Jugendliche klar nachvollziehbar. Die Einschränkung des Leben fängt nicht erst an, wenn jemand eine Mauer baut. Die Mauer ist nur das Ende eines Prozesses, der weitaus früher anfängt.


Der Rote Kakadu
R: Dominik Graf D 2005 129 min Buch Karin Åström Michael Klier D: Jessica Schwarz, Max Riemelt, Ronald Zehrfeld, Tanja Schleiff, Ingeborg Westphal
Fr 17.02. 14:00 International (E)



Teddy Award

Der schwullesbische Teddy Award feiert Jubiläum. Zum zwanzigsten Mal wird er auf dieser Berlinale vergeben. Am Anfang war der Teddy ein ein Produkt Panoramasektion, mittlerweile sichtet die Jury Filme in allen Sektionen. Zum 20. Jubiläum hat das Panorama in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum eine Retrospektive aus ca. 36 Filmen früherer Teddy-Gewinner zusammengestellt. Als der erste TEDDY 1987 vergeben wurde, gab es nicht einmal eine Preisverleihung. Mini-Teddys aus dem Kaufhaus wurden in Briefumschläge gesteckt und an die damals noch unbekannten Regisseure Pedro Almodóvar nach Spanien und Gus Van Sant in den USA verschickt. Seitdem sind auf der Berlinale Filme mit schwulem, lesbischem oder transidentischem Inhalt Bestandteil aller Sektionen geworden. Jedes Jahr gehen ca. 40 Filme ins Rennen um die drei TEDDY-Trophäen. Die international besetzte, neunköpfige TEDDY-Jury entscheidet über den besten Kurzfilm, Spielfilm und Dokumentarfilm. Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld wird vom ehrenamtlich arbeitenden TEDDY e. V. und seinen Unterstützern aufgebracht.

  Am Donnerstag den 16.02. laufen in dieser Reihe der Dokumentar-Klassiker
The Celluloid Closet von Rob Epstein und Jeffrey Friedman (im CinemaxX 4) und Derek Jarman's Wittgenstein (im Babylon Mitte).

Am Berlinale Kinotag (19.2.) gibt es den ersten Teddy-Gewinner noch einmal zu sehen, Pedro Almodovars Frühwerk La Ley del Deseo.


20. TEDDY AWARDS „TEDDY twenty“
Freitag, 17. Februar 2006 E-Werk Berlin
Wilhelmstraße 43, 10117 Berlin-Mitte
U2, U6 „Stadtmitte“, U6 „Kochstraße“
Bus M29, 148, 200

Ab 21.00 Uhr Einlass
22.00 Uhr Verleihung der TEDDY Awards 2006 – Queer Film Award
Der TEDDY ist der Star!
TEDDY im Rück- und Ausblick Mit vielen internationalen Gästen

23.30 Uhr TEDDY-Party 2006 „TEDDY-Club“powered by GMF:
Divinity, Superzandy, Zoe (Girls Town)
“TEDDY-Disco”supported by DissEntertainment, Café Fatal und SchwuZ:
CrizzT, Kenny Dee, Monique

EINTRITTSKARTEN Kat. 1 Verleihungssaal (Sitzplätze) Euro 36,-
E-Werk Club (Live-Videoübertragung der Gala) Euro 24,-
Party-Ticket, ab 23.30 Uhr (alle Räume) Euro 15,-


LINKS

Candy /http://www.renaissance-films.com
http://www.roterkakadu.de/
http://www.teddyaward.org/
 
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