Berlin,
       56. Internationale Filmfestspiele Berlin ( 09. - 19.02.2006)

  MMM BERLINALE     
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10.02. 11.02. 12.02. 13.02. 14.02. 15.02. 16.02. 17.02 18.02. 19.02    
 
         
  14.02.  
El Custodio (Wettbewerb)

Als „El Custodio“, der „Schatten“, ist es Rubéns Aufgabe, den Minister für Planung ständig zu bewachen. Wenn der Minister aus dem Auto steigt, steigt Rubén aus dem Auto. Wenn der Minister links abbiegt, biegt Rubén links ab.Es ist erstaunlich, man sitzt 80 Minuten im Kino beobachtet einen Leibwächter eines hohen Politikers, dessen Aufgabe darin besteht, seinem Chef beruflich und auch privat wie ein Schatten zu folgen.

Der Film nimmt zum Ende hin schon meditative Formen an als in der 85 Minute der Plot Point kommt. Der Film verzichtet weitestgehend auf Musik, seine Bilder folgen einer klaren Anordnung. Über die Qualität des Filmes wird man sich erst viel später bewusst, man braucht dafür ein gewisses Maß an Ruhe... Das Regiedebüt von Rodrigo Moreno hat bei dem Sundance Festival 2005 den Preis für das beste lateinamerikanische Drehbuch gewonnen.

Der Schatten R: Rodrigo Moreno ("Descanso, El" 2002) ARG/D/F 2005 Spanisch  93 Min. D: Julio Chavez, Osmar Nuņez, Elvira Onetto Buch Rodrigo Moreno
Di 14.02. 21:00 Urania (E) Di 14.02. 23:00 International (D) So 19.02. 12:00 Urania (D)



V wie Vendetta (Wettbewerb)

In Zeiten, in denen die Wirkung von Bildern kontrovers diskutiert werden, ist ein Film wie dieser schwer abzutun mit dem Urteil nette Comicverfilmung. Der Film basiert auf Alan Moores Comicroman aus den achtziger Jahren und reiht sich vordergründig in die Verfilmungen von Comics der letzten Jahre ein. Nach dem Ende eines Atomkrieges wird das Land von einem faschistischen Regime regiert. Ausländer, Homosexuelle und Oppositionelle wurden in Konzentrationslagern umgebracht. Der nur unter dem Pseudonym „V“ bekannte Mann (gespielt von Hugo Weaving) führt einen persönlichen Rachefeldzug gegen das Regime, und kleidet diesen in eine politische Botschaft. Angereichert wird der Film mit Bildern, die wir aus den täglichen Nachrichten kennen. Irakkrieg, Vogelgrippe usw.



Regisseur James McTeigue hat dann auch nichts Besseres zu tun als seinen Film in einem Interview als Politthriller zu verkaufen und so jagt er am Ende das Parlament in die Luft. Genau an diesem Punkt sind wir dann wieder bei der Symbolik von Bildern angelangt. Für die Mehrzahl der Briten ist ihr altes Gebäude des Parlaments ein Symbol. Die Brüder Andy und Larry Wachowski ("Matrix") haben das Drehbuch geschrieben und produziert, sie sollten eigentlich Bescheid wissen über die Macht der Bilder. Aber wahrscheinlich sind sie auch nur alte Knacker, die zu den Klängen der Stones und dem Bild einer schönen Frau ihre Comicrevolution feiern. So ist der Film am Ende nichts anderes als ein 120 Minuten langes Product Placement der Deutschen Filmindustrie auf der Berlinale.

V wie Vendetta USA/D 2005, 120 min Regie: James McTeigue Buch Andy Wachowski Larry Wachowski, nach dem Comic von Alan Moore und David Lloyd Darsteller: Natalie Portman, Hugo Weaving, Stephen Rea, John Hurt
Di 14.02. 09:30 Urania (D) Di 14.02. 18:30 Urania (D) Di 14.02. 23:30 Urania (D)



Aus der Ferne ( Forum )
AUS DER FERNE ist ein persönlicher Reisebericht, ein Dokumentarfilm über eine Reise durch die Türkei. Thomas Arslan, der auch die Kamera geführt hat, hat diese Reise im Mai/Juni 2005 unternommen. Die Route führt über Istanbul und Ankara in den Südosten des Landes nach Gaziantep, von dort weiter nach Osten über Diyarbakir und Van bis nach Dogubayazit nahe der iranischen Grenze.
Der Film zeigt Momentaufnahmen dieser Reise, jenseits der geläufigen Motive aus der heutigen Türkei – Impressionen des Alltags aus den westlichen Städten wie Istanbul und Ankara bis zu den vor kurzem noch umkämpften Regionen im Osten des Landes.

 


AUS DER FERNE ist keine journalistische Reportage. Die Bilder sprechen bis auf wenige ortserklärenden Offkomentare für sich selbst. Dabei nimmt Thomas Arslan eher den Blickwinkel des von außen Beobachtenden ein. Das macht es dem Zuschauer oft nicht einfach, ist er doch, in erster Linie aus dem Fernsehen, gewohnt Bilder zu sehen, die eine klare Botschaft inne haben. Ein guter Film, für alle, die sich zu den Bildern selbst Gedanken machen wollen.

Aus der Ferne D, 2006, 89 min Regie: Thomas Arslan Buch, Regie, Kamera: Thomas Arslan. Ton: Andreas Mücke-Niesytka. Schnitt: Bettina Blickwede. Mischung: Martin Steyer. Regieassistenz: Tuncay Kulaoglu.
Mi 15.02. 10:00 CinemaxX 3 (E) Do 16.02. 17:30 Arsenal 1 (D) Fr 17.02. 19:00 CineStar 8 (E)



Erfolgreicher Start des neuen European Film Market

Einen gelungenen Start feiert der neue European Film Market (EFM) der Berlinale. Internationale Branchenvertreter begrüßten Infrastruktur und Lage des neuen EFM, der 2006 erstmals im Martin-Gropius-Bau stattfindet. Mit über 250 teilnehmenden Firmen und rund 650 Filmen hat der EFM nicht nur erheblich an Größe und Bedeutung gewonnen, sondern hat sich bereits am ersten Wochenende der Berlinale als sehr erfolgreich erwiesen.

Zahlreiche Teilnehmer des neuen European Film Market lobten sowohl die effiziente technisch-organisatorische Struktur, als auch die ebenso angenehme wie arbeitsintensive Atmosphäre. „Wir freuen uns über die positive Resonanz der Branche, die unsere Erwartungen noch bei Weitem übertroffen hat“, sagte EFM-Leiterin Beki Probst.

Immer wieder hervorgehoben wurde die einmalige Architektur des Martin- Gropius-Baus mit dem großzügigen historischen Innenhof. Viele positive Äußerungen gab es zur neuen und modernen Gestaltung der Marktstände und der technischen und elektronischen Ausstattung. EFM-Besucher konnten sich auch von der räumlichen Anbindung an die anderen Festivalorte überzeugen. Der Shuttle-Bus-Service zwischen den beiden Festivalschwerpunkten am Potsdamer Platz ist bequem und funktioniert reibungslos.



Robert Altman mit Meryl Streep in Berlin

  Robert Altman, wird nächste Woche 81. Jahre alt. Dieses Jahr erhält er den Oscar für sein Lebenswerk und viele würden ihm auch einen Goldenen Bären wünschen. In seinem neuen Film erzählt Altman die Geschichte der gleichnamigen amerikanischen Radio-Show, die Garrison Keillor seit 1974 ununterbrochen moderiert. Der schrieb dann auch das Drehbuch für den Film und spielt sich dann auch noch selbst. Meryl Streep bietet in diesem Film ebenfalls etwas ganz besonderes; sie singt.
A Prairie Home Companion
R: Robert Altman USA 2005 D: Woody Harrelson, Tommy Lee Jones, Meryl Streep, Lily Tomlin, Kevin Kline


LINKS

http://wwws.warnerbros.de/vforvendetta/
"Vorsicht Vaterland" von Christiane Peitz Tagesspiegel 14.02.06
http://www.peripherfilm.de/ausderferne/
 
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