Berlin,
       56. Internationale Filmfestspiele Berlin ( 09. - 19.02.2006)

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  10.02.  
Die Eröffnungsgala

Während die Journalisten sich am Donnerstag auf den ersten Pressekonferenzen schon mal warmlaufen konnten, fand am Abend die Eröffnungsgala der 56. Internationalen Filmfestspiele Berlin im Berlinale Palast am Potsdamer Platz statt. Erstmals wurde die Veranstaltung live im Fernsehen (ZDF/3sat) übertragen. Als Moderator führte der Schauspieler Heino Ferch durch den Abend und Max Raabe und das Palast Orchester sorgten für die musikalische Begleitung.

 
Berlinale-Direktor Dieter Kosslick führte mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann und unserem Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit durch die Veranstaltung. Anschließend wurde das Festival von der britischen Schauspielerin und Jury-Vorsitzenden Charlotte Rampling offiziell eröffnet.Nach der Vorstellung der Internationalen Jury gab es als Eröffnungsfilm und Weltpremiere die britisch-canadische Produktion "Snow Cake" von Marc Evans, mit Sigourney Weaver, Carrie-Anne Moss und Alan Rickman in den Hauptrollen zu sehen. Der Eröffnungsfilm ist auch im Rennen um den Goldenen und die Silbernen Bären. Bis zum 18. Februar stehen 19 Produktionen im Wettstreit um die Trophäen. Deutschland ist mit vier Filmen vertreten.


Das Wetter

Im Fernsehen war der Berlinalepalast zu sehen. Es schneite und aus dem Off hörte man die freudige Stimme, der Schnee in Berlin würde ja wunderbar zum Titel des Eröffnungsfilmes passen. Glauben Sie kein Wort davon. Das Wetter ist furchtbar matschig, und wenn man mehr Zeit hätte, würde man noch mehr über das Wetter schimpfen. Oder es so galant ausdrücken wie Kosslick. "Das Problem in Berlin ist, man braucht das richtige Wetter."

Die Halsbänder...

... an denen die Akkreditierungskarten hängen stinken, der Verschluss ist nicht gerade vertrauenswürdig, und das Material auch nicht. Deshalb sind immer mehr Bänder von der 54. Berlinale zu sehen.

Die Taschen...

sind nicht mehr ein Privileg der Journalisten, sondern für alle da. Sie sind für 22 Euro neben vielen anderen nützlichen Merchandising-Artikeln in den Berlinale Shops; Potsdamer Platz Arkaden (täglich 9.30 bis 20.00 Uhr) und im Shop des Berlinale Service Center (Eichhornstraße 3, täglich 9.00 bis 19.00 Uhr) erhältlich.

Die Jury

Die Berlinale sei "ein Festival, das sich insbesondere dem politisch anspruchsvollen und dem künstlerisch aufregenden Kino verpflichtet fühlt", sagte Rampling am Vormittag. "Und das ist genau das Kino, das mich und uns interessiert." Zum ersten Mal in der 56-jährigen Geschichte der Filmfestspiele gibt die Jury die Preisträger erst während der Preisverleihung am 18. Februar bekannt. Diese wird vom TV Sender ZDF/3sat live aus dem Berlinale-Palast übertragen. Zur Internationalen Jury gehören: Charlotte Rampling (Schauspielerin, UK), Jury-Präsidentin, Matthew Barney (Objektkünstler, USA) ,Yash Chopra (Produzent und Regisseur, Indien), Marleen Gorris (Regisseurin, Niederlande), Janusz Kaminski (Kameramann, Polen), Lee Young-ae (Schauspielerin, Republik Korea), Armin Mueller-Stahl (Schauspieler, Deutschland), Fred Roos (Produzent, USA)



Snow Cake
(Eröffnungsfilm des Wettbewerbes)

Geben Sie mal bei Google/Bilder den Begriff Snow Cake ein. Sie werden erstaunt sein wieviel Kuchen Ihnen serviert werden. Marc Evans´s Film serviert uns gleich drei Schauspieler/innen mit Format. Alan Rickman, nicht nur bekannt aus den Harry Potter Verfilmungen, Sigourney Weaver nicht nur bekannt aus den Alienfilmen, und wohl eher bekannt aus den Matrixfilmen Carrie-Anne Moss.



Alex Hughes ist ein verschlossener Mann auf dem Weg zu der Frau, die die Mutter seines verstorbenen Sohnes gewesen ist. Unterwegs nimmt er die Anhalterin Vivienne mit. Nahe der Stadtgrenze kommt es zu einem schrecklichen Unfall: Alex’ Wagen wird von einem Lastwagen gerammt – Vivienne ist auf der Stelle tot. Noch unter Schock stehend, sucht er Viviennes Mutter auf, um ihr die Nachricht vom Tod der Tochter persönlich zu überbringen. Aber die Mutter der Toten ist keine gewöhnliche Frau, Linda Freeman ist Autistin. Zwar begreift sie das Unglück, aber Gefühle kann sie nicht zeigen. Bis zur Beerdigung will Alex im verschneiten Wawa bleiben.

Gleichzeitig lernt er Lindas Nachbarin Maggie kennen, mit der ihn bald ein enges Verhältnis verbindet. Für einen Eröffnungsfilm durchaus gelungen, ist er doch dramatisch genug um als ernsthafter Film durchzugehen und gleichzeitig sind da die vielen Momente, in denen man schmunzeln muss über die absurden Situationen, in die Alex da hineingeraten ist. Das Publikum im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz zeigte sich sehr gerührt von dem Film und am Ende gab es einen begeistertem Applaus. Was will man mehr von einem Eröffnungsfilm.

Snow Cake R: Marc Evans Buch Angela Pell GB/CAN 2006 Englisch D: Alan Rickman, Sigourney Weaver, Carrie-Anne Moss 112 Min.
Fr 10.02. 12:00 Urania (D) Fr 10.02. 15:00 Urania (D) Fr 10.02. 20:00 International (D)



Brothers Of The Head (Eröffnungsfilm des Panoramas)

Siamesische Zwillinge, der Beginn von Punkrock, der Anfang eines unvollendeten Spielfilmes und zwei überzeugende Hauptdarsteller, die im wahren Leben auch Zwillinge sind. Das ist der Mix, aus dem das Regisseurteam Keith und Fulton, Louis Pepe (LOST IN LA MANCHA) einen Film im Dokustil über die Zwillingsbrüder Barry und Tom Howe drehten. Die Zwillingsbrüder leben auf dem Land und träumen vom Leben als Rockstars. Schneller als sie es sich je erhofft haben, wird ihr Traum wahr, und schon bald gelten sie nicht bloß als Geheimtipp unter Kennern. Jetzt werden die Brüder schon als „next big thing“ gehandelt. Vom ewig eingeschnappten Manager über gerissene Konzertveranstalter, fiese Journalisten bis hin zu Groupies, Sex, Drugs und Saufereien – Barry und Tom erleben alles, was richtige Rockstars so erleben. Dann beginnen die Brüder das ganze Ausmaß der Manipulation zu erahnen, der sie und mehr noch ihre Fans ausgesetzt sind. Und die Wut der Zwillinge ist grenzenlos.



BROTHERS OF THE HEAD zeigt einen gelungenen Einblick in die britische Rockmusik der 70er Jahre und der zornigen Grundstimmung, die dann den Punk hervorberacht hat. Das Drehbuch basiert auf einem Roman der Sci-Fi-Legende Brian Aldiss (Helliconia-Trilogie), BROTHERS OF THE HEAD ist der erste Spielfilm des Regisseurteams, das 2002 mit LOST IN LA MANCHA, dem Making-of des abgebrochenen Don-­Quixote-Projekts von Terry Gilliam, zum ersten Mal Gast des Panoramas war und den man vor kurzem noch im Eiszeit Kino sehen konnte.

Brothers Of The Head GB 2005 Länge 90 Min. Format 35 mm, 1:1.85 Farbe Stabliste Regie: Keith Fulton, Louis Pepe Buch Tony Grisoni, nach dem gleichnamigen Roman von Brian Aldis Barry Howe Luke Treadaway Tom Howe Harry Treadaway
Fr 10.02. 20:30 CineStar 3 So 12.02. 23:00 CineStar 3 Fr 17.02. 22:30 Colosseum 1



Kimyo na sakasu | Strange Circus (Forum)

Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, das die Vorbilder von "Kimyo na sakasu" bei Takashi Miike („Audition“) und David Lynch liegen. Eine klarer moralischer Anspruch der Rache eingebettet in surreale Bilder. Nur leider klappt das nicht annähernt so gut, wie bei den Vorbildern. Die erfolgreiche, an den Rollstuhl gefesselte Autorin erotischer Literatur Taeko arbeitet an einem Roman über eine durch Inzest und Missbrauch zerstörte Familie. Unterstützt wird sie dabei von ihrem jungen Assistenten Yuji, der Taekos Vergangenheit zu ergründen versucht, die Ursache ihrer körperlichen Behinderung herausfinden und das Geheimnis des verschlossenen Raums in ihrer eleganten Wohnung lüften will. Am Ende regiert die Kettensäge...



Kimyo na sakasu | Strange Circus R: Sono Sion Japan 2005 108 min Japanisch D: Miyazaki Masumi, Ishida Issei, Kuwana Rie, Oguchi Hiroshi
Fr 10.02. 21:30 CineStar 8 (E) Sa 11.02. 19:00 Delphi Filmpalast (D) So 12.02. 22:30 Arsenal 1 (D) Mo 13.02. 12:30 CinemaxX 3 (E)


Takashi Miike ist mit "46 oku nen no koi" ( Big Bang Love, Juvenile A) im Panorama Special zu sehen.


Film Surprise 2006: The Night Listener von Patrick Stettner

Als Überraschungsfilm der diesjährigen Berlinale wird The Night Listener (Der nächtliche Lauscher) von Patrick Stettner im Programm des Berlinale Special gezeigt. Stettners zweiter Spielfilm basiert auf Amistead Maupins gleichnamigen Bestseller, in dessen Mittelpunkt der Schriftsteller Gabriel Noone steht, der seine Geschichten nachts im Radio vorliest. Unter seinen Fans, die Gabriel nachts anrufen, ist Pete. Je länger und intensiver die nächtlichen Gespräche zwischen Gabriel und dem Jungen werden, desto stärker lässt sich der Schriftsteller in den Bann dessen Schicksals ziehen. In den Hauptrollen sind Robin Williams, Tony Collette, Rory Culkin, Bobby Cannavale, Joe Morton und Sandra Oh zu sehen.
 
The Night Listener wird am 12. Februar 2006 um 21:30 Uhr im Filmpalast Berlin in Anwesenheit von Regisseur Patrick Stettner und Autor Amistead Maupin gezeigt.

Das Festival ehrt Ballhaus, Böttcher und Kardish

Für ihre Verdienste um den Film werden auf den 56. Internationalen Filmfestspielen Berlin der deutsche Kameramann Michael Ballhaus, der Kurator des Museum of Modern Art in New York, Laurence Kardish, und der deutsche Regisseur Jürgen Böttcher, der als Maler unter dem Namen Strawalde bekannt ist, geehrt.
 
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