15.02. |
Publikumstag
Am Sonntag ging die 54. Berlinale mit einem Publikumstag zu Ende.
Während die Presse die Stadt nach antrengenden zehn Tagen sehr
schnell verlassen hatte, nutzten Berliner Cineasten ihre Chance ein
paar der Filme zu sehen, die sie bisher verpasst hatten. Die Kinos
waren relativ gut besucht und die Hektik der Vortage war so gut wie
verschwunden. Im Kino Arselnal sind bis Ende Februar noch Wiederholungen
aus dem Forumprogramm zu sehen.
Pressekonferenz in den Hackeschen
Höfen
"Meine beste Arbeit liegt noch vor mir, hoffe ich. Ich weiß, dass
ein solcher Preis auch ein Fluch sein kann. Aber ich höre weiter auf
meine innere Stimme. "
Bereits als Teenager träumte Fatih Akin davon zum Film zu gehen.
Nach dem Abitur studierte er an der Hamburger Hochschule für Bildende
Künste. Dort hater auch seinen ersten Kurzfilm gedreht, „Sensin –
Du bist es“.Am Hamburger Thalia-Theater stand er als Kaspar Hauser
auf der Bühne. Er stand mit kleinen Rollen für Vorabend-Serien
wie "Doppelter Einsatz" und „SK-Babies“ vor der Kamera.
Jedoch hatte er es bald satt den "Türken vom Dienst" zu spielen.
So begann er selbst Regie zu führen. "Kurz und schmerzlos", seinem
Kinodbüt von 1998, "Im Juli" mit Moritz Bleibtreu und Christiane Paul.
und "Solino" waren seine ersten Filme. Und jetzt "GEGEN DIE WAND"
. "Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, einen so großen, elitären
und besonderen Preis für einen kleinen, schmutzigen, rockigen Film
zu erhalten." Seinen Film hatte er zwar extra pünktlich zur Berlinale
fertig gestellt, dann aber erst eine Absage für den Wettbewerb bekommen.
Kurz vor Berlinalebeginn wurde der Film dan doch noch in den Wettbewerb
genommen. Zwei Wochen später: „Wir saßen beim Essen und haben
gerade ein bisschen geschnackt, als das Telefon gebimmelt hat. Wir
konnten das echt nicht glauben.“
Gegen die Wand“ ist der erste Teil einer Trilogie: Arbeitstitel: „Liebe,
Tod und Teufel“. Den zweiten Teil möchte Fatih Akin auf Englisch drehen
und wieder selbst produzieren.
Berlinale Talent Campus
#2
The second time was twice as nice
Preisregen zum Abschluss des Berlinale Talent Campus
"Das ist eine derwichtigsten Initiativen für die Zukunft
der Berlinale" -kommentierte Regisseur Anthony Minghella
(Der englische Patient, Unterwegs nach Cold Mountain)den zweiten
Berlinale Talent Campus. Gestern ging der Campus mit einer großen
Farewell-Party und der Verleihung von zwei Preisen zu Ende: Talent
Movie of the Week wurde der Film Funeral Etiquette von Martin Romanella,
Argentinien. Gewinner der Volkswagen Score Competition wurde der Filmkomponist
Tom Third aus Kanada.
"Es ist nicht das Wissen allein, das uns hier vermittelt wurde,
vielmehr ist es diese unglaubliche Energie, die ich für meine
Projekte mit nach Hause nehmen kann", sagt Anca Miruna Lazarescu,
rumänische Filmemacherin von der HFF München. Rund 80 Experten
- darunter Eleanor Bergstein, Mathilde Bonnefoy, Frances McDormand,
Ken Adam, Michael Ballhaus, John Boorman, Daniel Brühl, John
Cale, Stephen Frears, David Holmes, Mike Leigh, Andrew Lesnie, Walter
Murch, Alan Parker, Nicolas Philibert, Zbigniew Preisner, Jack Valenti,
Wim Wenders und Slavoj Zizek - hatten sechs Tage lang den 520 aufstrebenden
Filmtalenten aus 84 Ländern das Filmbiz näher gebracht.
"Wir freuen uns sehr, dass all die prominenten Branchenexperten
gekommen sind und ganz ohne Honorar mitgewirkt haben", sagt Christine
Dorn, Leiterin des Campus, über die außergewöhnliche
Resonanz.
Funeral Etiquette von Martin Romanella wird Talent Movie of the Week
Das Rennen gegen die Zeit hatten alle vier Filme gewonnen, die während
des Campus realisiert werden sollten - zum Talent Movie of the Week
wählten die 520 Teilnehmer des Campus dann daraus den Film Funeral
Etiquette von Martin Romanella, Argentinien. Der Siegerfilm: Ein Toter,
zwei Anwärter um die Gunst der Witwe. Der glatzköpfige Bestatter
ruiniert die Kreationen seines Konkurrenten, des Toten-Friseurs. Jeder
Mann hat eine eigene Strategie, Witwen zu verführen ... Der Sieger-Regisseur
erhielt übrigens eine Haarbürste.
Vier junge Regie-Talente waren unter 257 eingereichten Filmideen ausgewählt
worden, einen kompletten Kurzfilm während des Campus zu realisieren.
Das Auswärtige Amt, FFA Filmförderungsanstalt, Apple, Avid,
CANON und SONY unterstützten das Projekt des Berlinale Talent
Campus. Zero film, Berlin, führte die Produktion durch.
Tom Third - Sieger der Volkswagen Score Competition
Drei Filmausschnitte galt es zu vertonen: Sieger der Volkswagen Score
Competition für junge Sound Designer und Composer im Berlinale
Talent Campus wurde der Kanadier Tom Third. Sein Preis ist der Besuch
des viertägigen Symposiums School of Sound in London inklusiv
Reise und Unterbringung. Christiane Krebs-Hartmann von Volkswagen
überreichte dem Sieger die Urkunde. Die Jury: Walter Murch, David
Holmes, Martin Steyer.
Am Ende
Respekt und Dank allen, die mit ihrer harten Arbeit die Berlinale
möglich gemacht haben.
Allen denen, für die der Film Kunst und nicht nur Unterhaltung
ist... |
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