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  Berlinale Blog 2013

 MMEANSMOVIE Filmmagazin Berlin ©  
            



      63. Internationale Filmfestspiele Berlin (07. - 17.02.2013)  
   
   
15.02.
 
   
   
 



07.02. 08.02. 09.02. 10.02. 11.02. 12.02. 13.02. 14.02. 15.02.



Am Ende bleibt noch eine Zigarette mit Catherine

Liebe Emmanuelle Bercot. Ich weiß, dass dein Film kein Favorit auf einen Preis ist. Aber diese Catherine Deneuve ist mit ihren siebzig Jahren einfach umwerfend und der Film hat mir am Ende der Berlinale zwei unbeschwerte Stunden geschenkt. In 115 Filmen hat Catherine Deneuve bisher mitgespielt. Sie hat mit Regisseuren wie Roman Polański, Luis Buñuel und François Truffaut gedreht. 1998 bekam sie Internationale Filmfestspiele Berlin den Goldenen Ehrenbären, 2002 den Silbernen Bären für den Film 8 Frauen. Mit Elle s’en va beschließt sie nun die diesjährige Berlinale. Eine One Woman Show für die Diva. Nicht unbedingt der Film für den Wettbewerb eines A-Filmfestival, aber von den vielen anderen, die es auch nicht waren, noch immer der amüsanteste.
Einige beeindruckende Filme gab es aber auch dieses Jahr im Wettbewerb zu entdecken. Jeder von diesen hätte eine Chance auf einen Bären. Der Film über einen schwulen polnischen Priesters in "W imię..." von Małgośka Szumowska, der chilenische Beitrag "Gloria" von Sebastián Lelio und der der rumänische Spielfilm "Child's Pose" Regisseur Călin Peter Netzer. Auch die dokumentarische „Episode im Leben eines Eisenhändlers“ des bosnischen Oscar-Preisträgers Danis Tanovic oder „Harmony Lessons“ von Emir Baigazin mit seinen besonderen Bildern haben gute Chancen auf eine Auszeichnung. Panahis Kammerspiel Pardé“ gehört natürlich auch zu den Favoriten, allein schon, weil es ein ohne Genehmigung der Behörden gedrehter Film ist.

Die Sieger werden morgen bei der Gala im Berlinale-Palast bekanntgegeben. Im vergangenen Jahr hatte "Cäsar muss sterben" der italienischen Regie-Brüder Paolo und Vittorio Taviani den Goldenen Bären für den besten Film gewonnen. Den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk erhielt bereits am Donnerstag der französische Dokumentarfilmer Claude Lanzmann.

Die Berlinale endet am Sonntag nach elf Tagen und 404 Filmen in 878 Vorführungen und 128 Pressevorführungen mit einem Publikumstag. as
   
Titel: Elle s'en va | On my Way
Land/Jahr: F 2013
Regie: Emmanuelle Bercot (Poliezei/2012)
Darsteller: Catherine Deneuve, Nemo Schiffman, Gérard Garouste, Camille, Claude Gensac
Drehbuch: Emmanuelle Bercot
116 Min.
Sa 16.02. 12:00 Friedrichstadt-Palast (E) | Sa 16.02. 14:30 Haus der Berliner Festspiele (D)
| So 17.02. 17:45 Berlinale Palast (D)
     
Bettie, Anfang 60, lässt Mutter, Gäste und die Angestellten ihres bretonischen Restaurants einfach zurück. Weil ihr die Zigaretten ausgegangen sind, steigt sie ins Auto und fährt los. Doch die Suche zieht sich hin. Die Läden sind geschlossen, und Bettie will nicht mehr in ihr Leben zurückkehren. Gerade hat sie erfahren, dass sich ihre langjährige Affäre eine jüngere Frau gesucht hat. Auch stresst sie das Zusammenleben mit der anstrengenden Mutter. Bettie nimmt sich eine Auszeit und fährt weiter. Sie teilt sich eine Zigarette mit einem alten Mann und hört sich dessen tragische Liebesgeschichte an. Nach einer ausgelassenen Party findet sie sich am anderen Morgen in Gesellschaft
in einem Hotelbett wieder. Sie macht nähere Bekanntschaft mit ihrem Enkel und strandet mit ihm in einem märchenhaften Seehotel, mitten in einem Treffen französischer Schönheitsköniginnen des Jahres 1969. Emmanuelle Bercot hat die Rolle der Bettie für Catherine Deneuve geschrieben.
Mit jedem Kilometer, den diese Figur zurücklegt, vergisst man, dass Catherine Deneuve eine internationale Filmikone ist. Sie ist hier einfach nur Bettie, eine Frau, die sich mehr wünscht als nur eine ausgedehnte Zigarettenpause.
     
       
   
       
  "Zigarette sich wer kann"  on Claudia Lenssen   tagesspiegel
    "Allein, aber nicht so lange" Von Harald Jähner Frankfurter Rundschau
    "Catherine Deneuve geht Fluppen kaufen"  Von Elmar Krekeler   Die Welt
     
  Frédéric Jaeger critic.de
    Patrick Wellinksi kino-zeit
    Anke Sterneborg rbb kulturradio




PanoramaPublikumsPreise gehen an The Broken Circle Breakdown und The Act of Killing

Das Publikum hat abgestimmt: Der 15. PanoramaPublikumsPreis, verliehen von der Berlinale, Sektion Panorama, in Zusammenarbeit mit radioeins vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und dem Stadtmagazin tip Berlin, geht im Bereich Spielfilm an The Broken Circle Breakdown. Bei den Dokumentarfilmen gewinnt The Act of Killing. Die offizielle Preisverleihung findet am Berlinale-Publikumstag, Sonntag, den 17. Februar, um 17.00 Uhr im CinemaxX 7 am Potsdamer Platz statt. Den Preis übergeben Panorama-Leiter Wieland Speck, radioeins-Programmchef Robert Skuppin und tip Berlin-Filmredakteur Robert Weixlbaumer.

Durch die Veranstaltung führt radioeins-Filmexperte Knut Elstermann. Der Preisträger-Spielfilm wird direkt im Anschluss an die Preisverleihung gezeigt, der ausgezeichnete Dokumentarfilm um 20.00 Uhr, ebenfalls im CinemaxX 7.Der PanoramaPublikumsPreis wird seit 1999 verliehen. Seit 2011 wird sowohl der beste Spielfilm als auch der beste Dokumentarfilm geehrt. Die Preisstatue stammt von dem Berliner Künstler Christian Bilger. Während der Berlinale waren die Kinobesucher aufgerufen, per Stimmkarte im Kino bzw. im Internet die Filme der Sektion Panorama zu bewerten. Insgesamt wurden über 28.000 Stimmen abgegeben und ausgewertet. Das Panorama präsentierte in diesem Jahr 52 Produktionen aus 33 Ländern, davon 20 in der Reihe Panorama Dokumente. Während sich bei den Spielfilmen The Broken Circle Breakdown bereits früh als Gewinnerfilm an die Spitze setzte und mit deutlichem Abstand gewann, blieb es bei den Dokumentarfilmen bis zum Ende spannend.



27. TEDDY AWARD 2013


Die neun Mitglieder der internationalen Jury – Programmgestalter queerer Filmfestivals und Filmreihen – sichten Filme mit queerem Kontext aus allen Sektionen der Berlinale.
In jeder Kategorie werden drei Filme nominiert und je einer gewinnt den TEDDY AWARD für den besten Spielfilm, den besten Dokumentarfilm/Essay und den besten Kurzfilm. Zusätzlich vergibt die Jury den Spezialpreis der Jury.

Der TEDDY für den besten Kurzfilmgeht an Ta av mig (Undress Me)
Der TEDDY für den besten Dokumentarfilm geht an Bambi
Die TEDDY Jury vergibt den Spezialpreis der Jury an Concussion
Der TEDDY für den besten Spielfilm geht an In the Name of …
Special TEDDY AWARD für HIV Awareness geht an „STEPS for the Future“ – South Africa



Der Gewinner des Caligari-Filmpreises

Zum 28. Mal vergibt der Bundesverband Kommunale Filmarbeit gemeinsam mit dem Kinomagazin FILM-DIENST den Caligari-Filmpreis. Der Preis geht an einen stilistisch wie thematisch innovativen Film aus dem Programm des Berlinale Forums. Damit soll auch die besondere Bedeutung dieser Sektion der Internationalen Filmfestspiele Berlin für die kulturelle Kinoarbeit gewürdigt werden. Die von den Kommunalen Kinos und dem FILM-DIENST gestiftete Auszeichnung ist mit 4.000 Euro dotiert. Der Preisträger/die Preisträgerin erhält 2000 Euro, die andere Hälfte des Betrages wird für Werbemaßnahmen verwendet, um weitere Kinoaufführungen in Deutschland zu begleiten. 2011 konnte die Firma Trikoton als Sponsor eines ungewöhnlichen Preises dazugewonnen werden. Das junge Modelabel aus Berlin stiftet eine Decke aus ihrer „Voice Knitting Collection“, in die Partitur-Auszüge der Komposition Guiseppe Becces zu dem expressionistischen Stummfilm Das Cabinet des Dr. Caligari eingestrickt sind.

Der Caligari-Filmpreis 2013 geht an: „Hélio Oiticica“, Cesar Oiticica Filho, Brasilien 2012



Die Bären bei Generation 14plus

Die Mitglieder der Generation 14plus Jugendjury Indira Geisel Maxim Mersini Jonas Mileta Zoë Noack Sarah Rheinfurth Carla Romagna Kalvin Schmidt-Rimpler Dinh vergeben die folgenden Preise:

Gläserner Bär für den Besten Film: Baby Blues von Kasia Rosłaniec, Polen 2012

Der diesjährige Gewinnerfilm überzeugt uns durch die völlig unvorhersehbare Entwicklung seiner Geschichte. Der auffällige Schnitt und die innovative Regieführung verleihen ihm eine vielfarbige Dynamik. Der Film enthüllt auch starke und komplexe Charaktere, die oft auf widersprüchliche Weise handeln. Diese jungen Menschen scheinen unfähig, ihre Fehler wahrzunehmen und Verantwortung für sie zu übernehmen. Sie fühlen sich gefangen zwischen dem Wunsch nach Freiheit und der belastenden Pflicht, junge Eltern zu sein.

Lobende Erwähnung: Pluto von Shin Su-won, Republik Korea 2012

Unsere Lobende Erwähnung geht an einen Film, der ungerechte Bildungsstrukturen und mehr noch eine Gesellschaft im Ganzen auf besondere Weise kritisiert. Die Charaktere entführen uns in ihre Welt aus Isolation und Machtlosigkeit angesichts eines brutalen Gruppenzwangs. Wir spürten die kosmische Dimension der Handlung und das explosionsartige Gefühl, ganz allein im Universum zu sein.

Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm: Rabbitland von Ana Nedeljković, Nikola Majdak, Serbien 2012

Der diesjährige Gewinnerfilm regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern verbindet Ironie und schwarzen Humor. Simpel und effektiv kritisiert er die politischen Strukturen nach denen wir leben und bewirkt ein leichtes Unbehagen gegenüber unserem Alltag. Der Film ist von weltweiter Relevanz und überzeugte mit technischer Besonderheit und originellem Stil.

Lobende Erwähnung: Treffit von Jenni Toivoniemi, Finnland 2012

Zwei junge Leute treffen in einer ungewöhnlichen Situation aufeinander. In kürzester Zeit entwickelt sich aus einer Routine ein unkonventionelles Date. Uns überzeugte der Kurzfilm, da er unterschwellig weit mehr erzählt als er zeigt. Durch seine originelle Situationskomik offenbart er eine komplexe zwischenmenschliche Thematik und die Doppeldeutigkeit der Beziehung, die einen noch nach dem Kinobesuch begleitet.

Die Mitglieder der neuen Internationalen Jury Generation 14plus Andrew Okpeaha MacLean Lucy Mulloy Xavier García Puerto vergeben die folgenden Preise:

Großer Preis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den besten Langfilm, im Wert von € 7.500 gestiftet von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Shopping von Mark Albiston, Louis Sutherland, Neuseeland 2013

Ein in jeder Hinsicht überzeugender Debütfilm mit einem fantastischen Hauptdarsteller. Wir liebten es, ihn auf der Leinwand zu beobachten, und fühlten immer mit ihm. Ein brillanter Schnitt, mutige Bildkomposition und eine komplexe, zugleich schmerzhafte wie liebevolle Darstellung von Familie. Wir honorieren die Einmaligkeit der Welt, die ihr uns eröffnet habt. Eure Hingabe an die eigene Vision ist jederzeit spürbar.

Lobende Erwähnung: Baby Blues von Kasia Rosłaniec, Polen 2012

Mit unserer Lobenden Erwähnung feiern wir eine fantastische, starke filmische Stimme, die harte Realitäten mit unerwartetem Humor und Stil zu konfrontieren weiß. Deine starke Bildsprache, die überzeugenden Charaktere und eine knallharte Erzählweise haben uns sehr fasziniert.

Spezialpreis der Internationalen Jury von Generation 14plus für den besten Kurzfilm, im Wert von € 2.500 gestiftet von der Bundeszentrale für Politische Bildung: Första gången von Anders Hazelius, Schweden 2013

Unsere Auszeichnung gilt einem unterhaltsamen und überraschenden Film, der sich jeglicher Vorhersehbarkeit entzieht. Unsicherheit und sozialer Druck vereinen zwei schüchterne Menschen in einem Moment von schönster und unverfälschter Ehrlichkeit. Dieser auch visuell starke Film ist das Werk eines einfühlsamen und bemerkenswerten Filmemachers.

Lobende Erwähnung: Barefoot von Danis Goulet, Kanada 2012

Die Jury möchte einer Kurzfilmmacherin danken, die uns in eine faszinierende Welt entführt, die so nur selten auf der Leinwand zu sehen ist. Der Film zeichnet das sensible Porträt eines Mädchens, das bis ins schmerzhafte Extrem geht, um dazuzugehören. Dein Storytelling ist beeindruckend und übt eine starke emotionale Wirkung aus. Wir sind sehr gespannt auf Deine zukünftige Arbeit.




Leidenschaft, Authentizität, Instinkt - Der Berlinale Talent Campus

Am Donnerstagabend ging die elfte Ausgabe des Berlinale Talent Campus im HAU Hebbel am Ufer im Rahmen der 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin erfolgreich zu Ende. Unter der Überschrift „Some Like It Hot – Filmmakers as Entertainers“ bot der Campus sechs Tage lang 300 Filmschaffenden aus 96 Ländern die einzigartige Gelegenheit, sich auszutauschen und aus erster Hand von den Besten ihres Faches zu profitieren. 150 renommierte Filmexperten aus aller Welt teilten in fast 100 Workshops, Trainingsessions, Vorträgen und Podiumsdiskussionen ihr Wissen und gaben praxisnah ihren unbezahlbaren Erfahrungsschatz an die Campus-Teilnehmer weiter.

Prominente Filmschaffende wie die neuseeländische Regisseurin Jane Campion (Top of the Lake, Berlinale 2013), der mehrfache Oscar®-Gewinner, Cutter und Tonmeister Walter Murch (Apocalypse Now, Der englische Patient), die Schauspielerin Holly Hunter (Das Piano, Top of the Lake), der niederländisch-amerikanische Filmemacher Paul Verhoeven (Basic Instinct, Black Book), die argentinische Regisseurin Lucrecia Martel (Der Morast, Berlinale 2001), der österreichische Regisseur Ulrich Seidl (Paradies: Hoffnung, Berlinale 2013), Regisseur und Gewinner des Silbernen Bären Bence Fliegauf (Just the Wind, Berlinale 2012) und viele mehr diskutierten die unterschiedlichsten Facetten des Filmemachens – vom Storytelling, Casting und Acting über Sound Design, Production Design und Post-Production bis hin zu Finanzierung und Förderung.




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