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TEDDY
22 Queer Film Award 2008 - Die Gewinner
Der TEDDY für den besten Spielfilm geht
an:
The Amazing
Truth About Queen Raquela von Olaf de Fleur Johannesson,
"für
seine Fähigkeit, Ethnizität, Gender und Armut auf unterhaltsame
Weise anzusprechen und gleichzeitig mit den Zuschauererwartungen
an die filmische Form zu spielen." (Jurybegründung)
Der TEDDY für den besten Dokumentarfilm geht an:
Football
Under Cover von David Assmann and Ayat Najafi.
"Die diesjährigen
Dokumentationen haben die Herzen der TEDDY Jury im Sturm erobert.
Viele der Dokumentarfilme verpacken schwierige Themen, die zum
Nachdenken anregen, auf wirkungsvolle und zugängliche Art.
Dem Gewinnerfilm gelingt es sehr filmisch und unglaublich fesselnd,
auf subtile und humorvolle Weise die Geschlechterrollen im Sport
in islamischen Gesellschaften zu zeigen." (Jurybegründung)
Der TEDDY für den besten Kurzfilm geht an Tá von Felipe Sholl, "der
scharfen und witzigen Betrachtung einer kurzen Begegnung zwischen
zwei Jungen". (Jurybegründung)
Der TEDDY Jury Preis
geht an Be Like Others von Tanaz Eshaghian, "ein
kompromissloses und bewegendes Porträt über die schockierende
Realität,
der queere Iranerinnen und Iraner ausgesetzt sind." (Jurybegründung)
Den in diesem Jahr vergebenen VOLKSWAGEN Zuschauerpreis, dotiert
mit 3.000 Euro, gestiftet von Volkswagen, gewinnt Football
Under Cover von David Assmann and Ayat Najafi. Ausgezählt wurden
mehr als 4500 Stimmen. Den Leserpreis der Siegessäule ELSE,
dotiert mit 1.000 Euro, gestiftet vom Jackwerth Verlag, geht
an Be Like Others von Tanaz Eshaghian.
In diesem Jahr werden zwei SPECIAL TEDDYS für besondere Verdienste
um die queere Filmkultur verliehen: Der Förderverein TEDDY
e. V. verleiht Hans Stempel und Martin Ripkens einen SPECIAL TEDDY
für ihren mehr als 50-jährigen gemeinsamen Einsatz für
die Filmkultur als Filmkritiker, Filmscouts und Filmemacher.
Der
Förderverein TEDDY e. V. verleiht Keith Collins, Simon
Fisher Turner, Isaac Julien, James Mackay und Tilda Swinton einen SPECIAL
TEDDY. Sie haben sich als Familie, Wegbegleiter und Mitstreiter
zusammengeschlossen, um das Erbe des britischen Filmemachers Derek
Jarman lebendig zu halten.
Demo
gegen "Feuerherz"
Eine kleine Gruppe von Demonstranten protestierte
am Donnerstag vor dem Berlinale-Palast gegen den Film "Feuerherz".
Sie werfen dem Film eine "Diffamierung Afrikas" vor. "Feuerherz" wurde
am Donnerstag als zweiter deutscher Wettbewerbsbeitrag auf der
58. Berlinale gezeigt. In der Pressevorstellung wurde der Film
zurückhaltend aufgenommen. Der Film handelt von einer Kindersoldatin
in Eritrea und hat die umstrittene Autobiografie der Sängerin
Senait Mehari als Grundlage, das nach Verlagsangaben 450.000
mal verkauft worden ist. Der Regisseur sagte dazu auf der Pressekonferenz: "Ich
wollte nicht den Film zum Buch" machen. Es ging darum, Senait
Meharis Geschichte als Inspiration zu verstehen, sie als eine
universelle Geschichte um ein Mädchen im Krieg zu erzählen.
Wenn man sich über den 30-jährigen Befreiungskampf
informiert, ist das Bild, was man bekommt, tatsächlich ein
heroisches", sagte Falorni. In Wahrheit habe es jedoch auch
Kindersoldaten gegeben, wie zahlreiche Fotos und Berichte belegten. "Das
Thema ist ein Tabu in Eritrea."
"Il
y a longtemps que je t'aime..."
Nach 15 Jahren Haft wird Juliette aus dem
Gefängnis entlassen. 15 Jahre lang hatte sie keinen Kontakt
zu ihrer Familie, die von ihr nichts mehr wissen wollte. Nun
nimmt ihre jüngere Schwester Léa sie bei sich in
Nancy auf, wo sie mit ihrem Mann Luc und zwei Adoptivtöchtern
lebt. Allmählich stellen die beiden Frauen das Vertrauen,
das die Zeit zerstört hat, zwischen sich wieder her und überwinden
die Geheimnisse, das ungesagt Gebliebene, das sie brutal auseinandergerissen
hat.
Der Film erzählt, wie Juliette aus ihrem inneren Gefängnis
ausbricht und das Lachen und das Vertrauen zu ihren Mitmenschen
wiederfindet. Regisseur Philippe Claudel ist in Frankreich ein
geschätzter Romanautor. Man merkt dem Film an, dass
er kein Wort auslassen möchte. So wirkt manche Szene, was
den Dialog angeht, sehr ausgereizt, das Ende des Films zu überfrachtet.
Das eindringliche Spiel von Kristin Scott Thomas, in ihrer
Rolle als die geheimnisvolle Juliette, hält den Film bis zum
Ende spannend.
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Il y a longtemps que je t'aime...
R: Philippe Claudel Frankreich, Deutschland 2007 Französisch
D: Kristin Scott Thomas, Elsa Zylberstein, Serge Hazanavicius,
LAurent Grevill Wettbewerb |
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Fr 15.02. 15:00 Urania (E)
Fr
15.02. 21:00 Urania (D)
http://www.berlinale.de/ |
"Restless"
Moshe ist am Ende. Die vielen kleinen Geschäfte,
die er in New York betreibt, geben nichts mehr her. Vor 20 Jahren
war Moshe ein einigermaßen erfolgreicher Schriftsteller
in Israel. Tzach, sein Sohn, dient als Soldat in einer Elite-Einheit
der israelischen Armee. Er ist ein Draufgänger, der bewusst
das Risiko sucht – als gäbe es da eine innere Verletzung
zu überwinden. Dann stirbt eines Tages seine Mutter und
der junge Mann, der ohne Vater aufwuchs, findet zwischen ihren
Papieren die Adresse des Mannes, dem er sein Erdendasein verdankt.
Tzach entschließt sich, den Kontakt zu ihm aufzunehmen,
jetzt wo der ganze Groll, der all die Jahre in ihm geschlummert
hat, wieder aufbricht.
Der Regisseur Amos Kollek sagte auf der Pressekonferenz seines
Films «Restless»: „Ich habe auch die Orientierungslosigkeit
der heutigen Gesellschaft Israels zeigen wollen“ . Die
Generation seines Vaters Teddy Kollek, der fast 30 Jahre Bürgermeister
von Jerusalem war, habe dank der Gründung Israels vor 60
Jahren klare Ziele verfolgt. „Meiner Generation fehlt diese
eindeutige Bestimmung. Es ist etwas schwer, in Israel etwas Großes
zu leisten.“ Amos Kollek ist in Israel aufgewachsenen und
früh nach New York gewechselt. Kollek, der einer der bekanntesten
und angesehensten Independent-Filmemacher ist, wurde vor allem
durch seine New York Filme bekannt: „Sue – Eine Frau
in New York“, „Bridget“, „Fiona“ und „Fast
Food, Fast Women“. In „Restless“ geht es nicht
mehr um ein Frauenporträt. Dies scheint Amos Kolleks persönlichster
Film zu sein, mit all seinen Zweifeln und Ängsten.
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Restless
R: Amos Kollek Israel, Deutschland, Kanada, Frankreich,
Belgien 2007 Englisch, Hebräisch D: Moshe Ivgy, Ran
Danker, Karen Young, Phyllis Sommerville Wettbewerb |
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Fr 15.02. 12:00 Urania (E)
Fr
15.02. 20:00 International (D)
Fr 15.02. 23:30 Urania (D)
http://www.berlinale.de/ |
"Maré,
nossa historia de amor"
Eine „West Side Story“ auf Brasilianisch,
vorangetrieben von Hip-Hop, Rap, Funk- und Samba-Rhythmen. Inspiriert
von „Romeo und Julia“ erzählt der Film von der
verbotenen Liebe zweier junger Leute in einer Favela. Zwei rivalisierende
Drogenbanden stehen sich hier gegenüber. Analídia
ist eine Angehörige des Anführers der einen Gang, Jonathan
ein Verwandter des Chefs der anderen. Die beiden lernen sich
in einer Tanzgruppe kennen. Deren Leiterin ist Fernanda. Sie
bemüht sich, zwischen den Gangs zu vermitteln.
Die Tanzschule ist der einzige neutrale Ort in Maré, einer
Favela von Rio ansonsten herrscht Bürgerkrieg in den Straßen
der Slums. Die Regisseurin Lúcia Murat inszeniert „Romeo-und-Julia“ als
buntes Musical in einer Welt voller Waffen und Ramboverliebten
Machos. Man könnte die Hoffnung verlieren, in diesen festgefahrenen
Strukturen , wäre da nicht die idealistische Tanzlehrein, überzeugend
dargestellt von Marisa Orth, die täglich gegen den Wahnsinn
der waffenstarrenden Gangs ankämpft. Dass sie am Ende den
Kampf verliert liegt nicht nur in der Natur der Geschichte von
Shakespeare.
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