Ja. Der Ausgangspunkt war speziell dieses Flughafengebäude. Später, beim Schreiben, war mir klar, dass es sein könnte, dass wir gar keine Drehgenehmigung für Orly kriegen. Aber thematisch war mir das dann doch so wichtig, dass ich es im Notfall woanders versucht hätte. Amsterdam oder Zürich hätte ich mir vorstellen können, weil beide so etwas Grafisches, sehr Klares haben. München zum Beispiel hätte ich mir nicht vorstellen können. Weil man dort den Raum als Ganzes nicht wahrnehmen kann. Das ist in Orly anders. Der Raum umgibt die Leute da wie eine Hülle, er fügt sie zusammen. Man hat immer ein Gefühl für den Raum. Mein Interesse kam ja nicht nur von dem Ort, sondern auch von den Leuten in dem Ort. Das setzt sich eben aus bestimmten Leuten |
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zusammen, da gibt es bestimmte Flüge, die eben von Orly starten und nicht von Charles-de-Gaulle, es gibt Check-Ins nur für Flüge nach Nordafrika zum Beispiel. Und es wäre für mich absolut undenkbar gewesen – wenn es theoretisch möglich gewesen wäre – Orly für vier Wochen zu schließen und mit Statisten zu bevölkern. Das war ja eben genau nicht mein Interesse. Sondern ich habe mich gefragt, ob es geht, dass die Figuren, die ich schreibe, genauso sein können wie die anderen, genauso wirklich oder genau so wahr in dem Moment, wo das stattfindet. Das nebeneinander zu sehen, in einem Bild, das war das, was ich wollte. Angela Schanelec |