 Der Film berührt das Mysterium einer Frau, die ihr Leben für die Photographie lebte und dies bis zu ihrem Tod mit niemandem teilte. Heute gilt Vivian Maier als eine der wichtigsten Street Photographer des 20. Jahrhunderts. Vivian Maier lebte als Nanny in Chicago und New York. Sie galt als exzentrische Frau, die nie ohne ihre Kamera das Haus verlies. Mit den in ihre Obhut gegebenen Kindern unternahm sie Streifzüge auch in die Teile der Stadt, in der die weniger Privilegierten lebten. Zahlreiche Fotos zeigen Menschen in einem zufälligen, aber höchst berührenden Moment. Neben der überwältigenden Anzahl von Fotos, die der Regisseur John |
 |
Maloof zufällig bei einer Versteigerung entdeckte, hinterließ Vivian Maier ihre Filme und eine große Anzahl an Zeitungsausschnitten. Die Person Vivian Maier bleibt ein Geheimnis. John Maloof und Charlie Siskel zeichnen das Porträt dieser Frau, zeigen ihre Fotos und Filme. Dem Mensch Vivian Maier versuchen sie durch Interviews mit ihren ehemaligen Kindern und Auftraggebern näher zu kommen. FINDING VIVIAN MAIER ist die spannende Spurensuche im Leben einer Frau, die ihre Umwelt und sich selbst in bewegenden Momenten auf ihren Fotos festhielt – selbst aber keine Spuren hinterließ. |
Ich wurde von meiner Mutter allein aufgezogen – ihr ganzes Leben hindurch hat sie kaum den Mindestlohn verdient. Deshalb habe ich schon als Kind gelernt, meine Ansprüche auf das Nötigste zu beschränken. Früh lernte ich zum Beispiel, Sperrmüll zu sammeln und auf Flohmärkten zu verkaufen. Wenn ich mir etwas wünschte, entwickelte ich zwanghaft auch Methoden, diese Wünsche zu erfüllen. 2007 schrieb ich ein historisches Buch über das Viertel, in dem ich aufgewachsen bin.
Ich fragte mich, ob ich genug alte Fotos finden würde, um das Buch zu illustrieren und ich versuchte mein Glück in einem Sperrmüllund Möbel-Auktionshaus vor Ort. Ich kaufte eine Kiste voller Negative, die es aber nie bis in das Buch geschafft haben. Doch ich habe sie aufgehoben. Ich überlegte: „Wer weiß, wozu sie gut sind? Wenn ich mehr Zeit habe, schaue ich sie mir an.“ Schnitt: Zwei Jahre später. Durch diesen Kauf kamen einige der besten Straßenfotos des 20. Jahrhunderts ans Tageslicht. Ich beschloss, einen Film zu machen, um zu dokumentieren, wie ich nach jenem Menschen suchte, der diese unglaublichen Fotos aufgenommen hat. Die Negative gehörten einer Frau namens Vivian Maier. Man gewährte mir den Zugriff auf ihren Nachlass und tonnenweise seltsame Habseligkeiten, die mich zu detektivischer Kleinarbeit inspirierten:
Ich wollte mehr über sie erfahren. Der Film sollte zeigen, wie ich Vivian Maier Stück für Stück näherkam. Indizien führten mich zu einer Person, die sie kannte, dann zu einer nächsten und so weiter. Doch je mehr ich herausfand, desto mehr Fragen stellten sich mir. Hätte sie befürwortet, was ich tat? Warum hat sie ihre Fotos und ihr Privatleben vor der Welt verborgen? Wer zum Teufel war diese Frau? Für mich nahm sie bald fast mythische Dimensionen an. Meine Besessenheit spornte das Team an, rund um die Welt eine große Anzahl von Interviews und merkwürdige Geschichten zu sammeln. Wir fanden etwa hundert Menschen, die mit Vivian Maier in Kontakt gekommen waren. Im Film lassen wir diese Personen selbst zu Wort kommen. Hoffentlich erscheint diese Geschichte ehrlich und authentisch, hoffentlich lüftet sie nicht nur das Geheimnis einer mysteriösen Künstlerin. Hoffentlich erzählen wir eine Story, die die Geschichte der Fotografie verändert hat. STATEMENT DES REGISSEURS – John Maloof |