 Der Ringer und einstige Olympiasieger Mark Schultz (Channing Tatum) hat den Höhepunkt seiner Karriere bereits überschritten, als er ein Angebot bekommt, das er nicht ablehnen kann: Der exzentrische Multimillionär John Du Pont (Steve Carell) lädt ihn ein, auf sein luxuriöses Anwesen zu ziehen und dort gemeinsam mit dem US-Ringer-Team für die Olympischen Spiele 1988 in Seoul zu trainieren. Marks älterer Bruder und Mentor Dave (Mark Ruffalo), ebenfalls Ringer und gemeinsam mit seinem Bruder Doppel-Olympiasieger vier Jahre zuvor, soll sich auch anschließen. Während Mark sich schnell von den |
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Verlockungen des reichen Lebens einlullen lässt, zögert der reifere, überlegtere Dave. DuPont, waffenvernarrter Neurotiker und Patriot mit Hang zum Größenwahn, verwickelt Mark währenddessen in eine gefährliche Abhängigkeit – Lob und Luxus werden gepaart mit Trainingsqualen und Psychospielen. Als sich Dave eines Tages doch überreden lässt, Teil von „Team Foxcatcher“ zu werden und mit Frau und Kindern auf das Anwesen zu ziehen, entfalten divergierende Ansichten, unterschwellige Aggressionen und DuPonts wachsende Paranoia eine desaströse Dynamik. |
Um das Foxcatcher-Team und die anderen Ringer im Film besetzen zu können, war es von essenzieller Bedeutung für die Produktion, sich die Unterstützung der U.S.-amerikanischen Ringergemeinde zu sichern. Das ist eine eng verbandelte Gruppe, und zunächst gab es eine eher ablehnende Haltung, weil man sich aufgrund der Boulevard- Aspekte der Geschichte nicht sicher über die Tonalität und Haltung des Films war. Und die Community hatte keine Hemmung, die Filmemacher wissen zu lassen, dass man Mark Ruffalo als Fehlbesetzung für die Darstellung von Dave Schultz empfand. Ruffalo besuchte den ersten großen Vorsprechtermin, bei dem auch einige der führenden Ringer des Landes sowie ein paar von Daves ältesten Freunden anwesend waren.
„Ich wollte eigentlich nur kurz Hallo sagen“, erinnert sich Ruffalo. „Aber Bennett sagte zu mir: ,Mark, zieh dich um, ich will, dass du ein bisschen mit den Jungs ringst.’ Ich dachte mir: ,Oh Mann, das kannst du jetzt nicht von mir verlangen.’ Aber ich sagte zu. Und auf einmal wurde mir klar, dass das tatsächlich MEIN Vorsprechtermin vor diesen Jungs war – alles hing davon ab, ich sollte es also besser nicht vermasseln.“ Und als wäre der Druck auf Ruffalo nicht schon gewaltig genug gewesen, war Ruffalos erster Gegner ein Olympia-erprobter Sportler. „Dave stieg immer gleich stark in seine Kämpfe ein. Also ließ ich einen seiner typischen Griffe vom Stapel, einer, der richtig viel hermacht“, sagt Ruffalo. „Und ich blickte auf und sah, wie mir Tadaaki Happa, einer der ganz großen Olympiaringer-Coaches, zunickte. Ein Nicken von ihm, das ist für andere, als würden sie vor Begeisterung auf und ab springen.“
Ruffalos „Test“ erwies sich als Wendepunkt: Danach standen die amerikanischen Ringer überzeugt hinter dem Projekt. |