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Was nützt die Liebe in Gedanken


INHALT


Gibt es ihn wirklich, den höchsten Punkt im Leben? Günther (August Diehl) und Paul (Daniel Brühl) sind davon überzeugt: Sie wollen leben, in vollen Zügen und ohne Kompromisse - und gleiches verlangen sie von der Liebe. Gemeinsam mit Günthers Schwester Hilde (Anna Maria Mühe) verbringen sie das Wochenende in einem Sommerhaus auf dem Land. Paul ist fasziniert von dem Mädchen und verliebt sich in sie.
Und zunächst sieht es so aus, als ob Pauls Gefühle erwidert werden. Doch Hilde liebt viele. Heimlich trifft sie sich mit Hans - Günthers ehemaligem Liebhaber. Im Garten des Hauses feiern sie ein rauschendes Fest. Als Hans überraschend zu ihnen stößt, setzt er eine Achterbahnfahrt der Gefühle in Gang, die sehr bald außer Kontrolle gerät: Berauscht von Absinth und Musik, von großer Sehnsucht und ihrer Gier nach dem Leben werden sie alle in einen tödlichen Strudel gerissen...






Interview mit Stefan Arndt Produzent

Herr Arndt, wie ist es zu dem Projekt WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN gekommen?

Die Idee zu diesem Projekt gab es schon länger und ursprünglich waren wir nur als Verleih im Gespräch. Aber dann konnte der Produzent Christophe Mazodier das Projekt nicht zu Ende finanzieren, der vorgesehene Regisseur konnte es nicht machen, und irgendwann brach es aus unserer Produzentin Manuela Stehr heraus: "Warum steigen wir da nicht ein? Das ist doch eigentlich ein Film für Jugendliche! Wenn wir keinen reinen Ausstattungsfilm daraus machen, sondern uns auf die eigentliche Geschichte konzentrieren, ist das doch ein wahnsinnig aktueller Stoff."


Haben Sie deshalb dem historischen Rahmen keine übergeordnete Bedeutung zugemessen?

Wir haben eine wunderbare Ausstattung, aber wir wollten nicht das Klischee vom Tanz auf dem Vulkan, wo im Hintergrund diese 20er-Jahre-SA-Truppen mit den Stiefeln knallen, damit es auch ja politisch korrekt ist. Bei Wolfgang Beckers GOOD BYE, LENIN! ging es um absolute Genauigkeit. Bei WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN ging es uns aber in erster Linie um die Zwanziger Jahre in Gefühlen. Wir haben uns ganz klar entschieden, keinen reinen Ausstattungsfilm oder bloßen historischen Kostümfilm zu machen, sondern einen Schauspielerfilm. Und um die Glaubwürdigkeit des Stoffes zu betonen, brauchen wir keine Totale vom Alexanderplatz in den Zwanzigern oder so etwas.

Die "Steglitzer Schülertragödie" fand 1927 statt. Haben Sie je überlegt, den Stoff in eine andere Zeit zu verlegen?

Wir haben lange diskutiert, ob wir die Geschichte in den Zwanzigern belassen oder in die nähere Vergangenheit rücken sollten. Es ging uns ja vor allem um die Stimmung der Jugendlichen und das Thema war ganz klar: Was macht man am Ende der Pubertät? Ich glaube, damals gab es in dieser Hinsicht eine ganz andere Ernsthaftigkeit bei der Jugend. Außerdem ist es eine wahre Geschichte! Trotz des historischen Backgrounds wollten wir das Ganze möglichst zeitlos hinbekommen, zum Beispiel, was die Sprache betrifft. Denn wenn da einer mit so sperrigen Ausdrücken kommt, die seit 70 Jahren kein Mensch mehr gebraucht, dann steigt man aus dem Film sofort aus.


Was war die größte Herausforderung bei den Dreharbeiten?

Das Wetter. Es hat ununterbrochen geregnet, wir hatten in fünf Wochen Außendreh ganze vier Sonnentage, und da mussten alle Sonnenaufnahmen stattfinden. Aber es ist wirklich gemeines Pech: Vorletztes Jahr mussten wir bei GOOD BYE, LENIN! mit miserablem Wetter kämpfen, letztes Jahr bei WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN hatten wir das selbe Problem - und in diesem Jahr, wo es so heiß ist, drehen wir keinen Sommerfilm!






Hildes Gedicht an Paul

Dies Buch trägt die Ergüsse deiner Seele. Mein Sohn, du bist poetisch angehaucht. Zwar sind die Reime ohne Fehle, doch die Gedanken sind in Finsternis getaucht.

Auch scheint es mir, da du noch jung an Jahren, Daß dein Erleben in der Liebe nur erträumt. Ich fürcht', du bist darin noch reichlich unerfahren. Beeile dich, du hast schon viel versäumt.

Ein Mädel wird sich schön bedanken, Wenn deine Glut nur aus Gedichten spricht. Was nützt die Liebe in Gedanken? Kommt die Gelegenheit, dann kannst du's nicht.

Doch ist das noch kein Grund, sich zu erschiessen. Die Kugel spare Dir zu anderm Zweck. Auch würden viele Tränen fliessen, Das lohnt sich nicht, für solchen Dreck.



Die Steglitzer Schülertragödie von 1927

   Im Sommer 1927 schockiert eine furchtbare Bluttat Berlin, die als "Steglitzer Schülertragödie" in die Annalen eingehen wird: In der Steglitzer Wohnung seiner Eltern erschießt am frühen Morgen des 28. Juni der 19-jährige Oberprimaner Günther Scheller den gleichaltrigen Kochlehrling Hans Stephan und tötet sich anschließend durch einen Schuss in den Kopf selbst. Zugegen sind Schellers Schulkamerad Paul Krantz, 18, Schellers Schwester Hildegard, 16, und deren Freundin Elli, 16.
Die Jugendlichen hielten sich allein in der Schellerschen Wohnung auf, während die Eltern in Stockholm waren. Paul Krantz war der einzige Augenzeuge der Tat.

"Wir werden lächelnd aus dem Leben scheiden."


    Auf dem Küchentisch findet die von den Jugendlichen alarmierte Polizei einen Abschiedsbrief, in dem Günther Scheller und Paul Krantz ankündigten, zuerst Hans Stephan und Hilde Scheller und anschließend sich selbst zu töten.
Offenbar hatten sich die Jungen in einem Rausch aus Alkohol, Lebensüberdruss, enttäuschter Liebe und romantischem Weltschmerz in die abgründige Katastrophe hineingesteigert. Pauls Rechtsanwalt, der berühmte Strafverteidiger Dr. Dr. Erich Frey, bezeichnet diese Stimmung später als "seelisches Dämmerlicht". "Es schien unmöglich, Günther zur Besinnung zu bringen." "Als die ersten Strahlen des Morgens das lange Grauen seiner Dämmerung lichteten", erinnert sich Paul Krantz später in seiner Autobiographie "Erinnerungen eines Deutschen" (1971), "schien auch unser eigener Dämmerzustand der verstiegenen Weltfluchtpläne mit einem Schlage zerstoben.(...)


    Einer der Aufsehen erregendsten Prozesse der Zwanziger Jahre Paul Krantz wird am 1. Juli unter dem Verdacht der Mittäterschaft verhaftet und vor dem II. Schwurgericht in der Moabiter Turmstraße des Mordes angeklagt. Wochenlang halten die Ereignisse jener verhängnisvollen Nacht während des Krantz-Prozesses im Februar 1928 die Öffentlichkeit in Atem. Korrespondenten aller namhaften europäischen Zeitungen sind vor Ort, eine japanische Delegation, sogar US-Journalisten.

    Ihre Berichte beflügeln die Phantasie außerhalb des Gerichtssaals. Immer neue Details über morbide Gedichte und Alkoholräusche, homosexuelle Beziehungen und promisken Sex unter den sich selbst überlassenen Jugendlichen elektrisieren die Öffentlichkeit. Von "sündiger Liebe", "frühzeitig verdorbenen Mädchen", "Liebe in ihren schrankenlosen Ausartungen" schreibt etwa der Lankwitzer Anzeiger am 14.2.1928 Die dreiwöchige Gerichtsverhandlung -

    Paul Krantz ist zunächst wegen Doppelmordes, dann wegen Mittäterschaft und Verabredung zum Mord an Hilde Scheller sowie wegen unerlaubten Waffenbesitzes angeklagt - gerät zum Sensationsprozess. Die Mädchen, vor allem Hilde Scheller, müssen minutiöse und demütigende Befragungen zu ihrem Liebesleben über sich ergehen lassen. Die Staatsanwaltschaft lässt sogar ein medizinisches Gutachten über Hildes "körperliche Unversehrtheit" erstellen, um ihre Glaubwürdigkeit zu prüfen. Krantz hingegen werden seine Gedichte zum Verhängnis: Nicht nur lag mit dem Abschiedsbrief eine Art schriftliches Geständnis vor - es fanden sich in seinem Tagebuch auch weitere, belastende Verse. Im Gerichtssaal selbst geht es hoch her. Der Staranwalt Dr. Dr. Erich Frey, der schon den "Beilchenmörder" Haarmann verteidigt hatte und die Verteidigung von Paul Krantz ohne Honorar übernimmt, legt nach einer scharfen Auseinandersetzung mit dem Vorsitzenden Richter mitten im Prozess sein Mandat nieder, woraufhin der von der Presse als "schwächlich" und "dünnblütig" bezeichnete Krantz einen Nervenzusammenbruch erleidet. Drei Tage später nimmt Frey sein Mandat wieder auf und erstreitet schließlich einen Freispruch für Paul Krantz.


    1931 erschien der erste Roman von Paul Krantz "Die Mietskaserne" unter dem Pseudonym Ernst Erich Noth. Am 10. Mai 1933 wurde das Buch auf die Scheiterhaufen der Bücherverbrennung geworfen. Paul Krantz flüchtete in der Nacht des 5. März 1933 aus Deutschland und ging als politisch Verfolgter ins Exil. Gegen Hilde Scheller wurde in der Folge der Geschehnisse eine regelrechte Hexenjagd veranstaltet. Aufgrund der obszönen Berichterstattung über ihre Person war sie nach dem Prozess gezwungen, die Stadt zu verlassen. Hilde wurde Bibliothekarin. Elli hat nie geheiratet.



  Cast

Paul ..........................................................................DANIEL BRÜHL
Günther ....................................................................AUGUST DIEHL
Hilde .....................................................................ANNA MARIA MÜHE
Hans .....................................................................THURE LINDHARDT
Elli ..............................................................................JANA PALLASKE
Rosa ...........................................................................VERENA BUKAL
Lotte ..............................................................................JULIA DIETZE
Macke ......................................................................CHRISTOPH LUSER
Bittner .............................................................................MARIUS FREY
Fritz .......................................................................FABIAN OSKAR WIEN
Django ..............................................................................TINO MEWES
Pit ............................................................................JONAS JÄGERMEYER
Zipser .........................................................................................LUC FEIT
Wieland ........................................................................HOLGER HANDKE
Lehrer Krähe ....................................................................JÜRGEN WINK
Kommissar Peters ....................................................THOMAS NEUMANN
Kommissar Kraus ....................................................THOMAS SCHENDEL
Dr. Frey ............................................................................BUDDY ELIAS
Vorsitzender Gericht ..............................................ROMAN KAMINSKI



  Stab

Regie ...................................................................ACHIM VON BORRIES
Drehbuch .....................ACHIM VON BORRIES, HENDRIK HANDLOEGTEN
nach einer Vorlage von .............ANETTE HESS & ALEXANDER PFEUFFER
nach Motiven des Romans „Der Selbstmörderclub“
von ARNO MEYER ZU KÜINGDORF
Kamera .....................................................................JUTTA POHLMANN
Schnitt ...............................................GERGANA VOIGT & ANTJE ZYNGA
Musik .............................................THOMAS FEINER & INGO L. FRENZEL
Szenenbild............................................................. ULRIKA ANDERSSON
Kostümbild ...........................................................NICOLE FISCHNALLER
Maskenbild ........................................HEIKO SCHMIDT, JOHANNA HINSCH


Land/Jahr: D 2003 90 Min.
   
   
   
 
   
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Berlinale 2004  Panorama
http://www.x-filme.de/html/liebeingedanken.html
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""Leidenschaft bis in den Tod"  Von Hanns-Georg Rodek  Berliner Morgenpost
"Schöner fremder Mann - wilder deutscher Film"   Von Anke Westphal  Berliner Zeitung
"Unordnung und frühes Leid anno 1927"   Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Der schöne Tod"   Von Manfred Hermes  Taz
"Ekstase, Tod"  Von Birgit Glombitza   Zeit
   
   
Daniel Licha   moviemaze
Carsten Baumgardt  filmstarts
Rüdiger Suchsland  artechok
Susanne Bohlmann  schnitt
   
Was nützt die Liebe in Gedanken. Buch
Was nützt die Liebe in Gedanken DVD 




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