Sinan
                und mich verbindet eine langjährige Freundschaft. Eines Abends
                erzählt er mir von seinem familiären Hintergrund. Dessen Komplexität
                beeindruckt mich und ich äußere den Wunsch, einen Dokumentarfilm
                darüber zu drehen. Ein Jahr später, 2003, beginnt der zweite
                Irakkrieg und die Realisierung des Projekts rückt in weite Ferne
                – zumal Sinan überhaupt nicht weiß, wo sich seine Familie befindet.
                Im Jahr 2007 dann schließlich die erfolgreiche Kontaktaufnahme
                der Familie. Das Projekt gerät in greifbare Nähe, als sich herausstellt,
                dass die Familie in die Vereinigten Arabischen   | 
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            Emirate
                geflüchtet ist. Auch inhaltlich ist das Thema brisant, da durch
                die weltpolitischen Geschehnisse ein tiefer Graben zwischen dem
                Westen und der arabischen Welt geschlagen ist. So hat auch unser
                Drehteam vor der Reise Vorbehalte und Ängste. Wird der kulturelle
                Unterschied zu Konflikten führen? Angekommen in Sharjah begegnen
                wir einer modernen, intellektuellen arabischen Familie, die ihre
                religiösen Traditionen pflegt, aber völlig aufgeschlossen auf
                die von uns vorgestellten westlichen Werte reagiert. Christoph
                Heller   |