Werner
                wollte mit mir bereits 1995 einen Film namens Cortéz drehen.
                Ich hatte gerade Leaving Las Vegas hinter mir und war sehr wählerisch,
                was ein Folgeprojekt anging. Ich hielt es damals nicht für besonders
                schlau, diesen grässlichen Diktator zu spielen. Viele Schauspieler,
                die Typen wie Manson oder Hitler verkörpert haben, sind danach
                in der Versenkung verschwunden. Ich wollte nicht, dass mir das
                passiert. Damals war ich noch viel jünger und unerfahrener, heute
                würde ich es anders sehen. Aber zurück zu Werner – ich bin mit
                seinen Filmen aufgewachsen, er ist mit meinem Vater befreundet,
                ebenfalls ein großer Bewunderer von Herzogs Filmen, genau wie
                viele meiner Kollegen. Alle haben mir   | 
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             zu
                dem Film geraten. Ich mag Nosferatu: Phantom der Nacht, Aguirre,
                der Zorn Gottes und Stroszek sehr, weil sie wirklich besonders
                sind. Ich dachte, es wäre gut mit ihm zu arbeiten. Wenn man dreißig
                Jahre als Schauspieler hinter sich hat, muss man sich immer wieder
                neu erfinden. Gelingt einem das nicht auf eigene Faust, muss
                man versuchen, sich ungewohnten Orten und Situationen auszusetzen,
                in der Hoffnung, dass einem das hilft. Jetzt arbeite ich eben
                mit einem deutschen Regisseur, einem großartigen Künstler, um
                herauszufinden, was er in mir sieht und aus mir heraus zu holen
                vermag.  Nicolas Cage  |