  | 
        "Jarmusch dürfte das ähnlich empfinden: Mit seinem Film “Stranger than Paradise” von 1984, der die Goldene Palme in Cannes gewann, fasste er wie kein anderer Regisseur das Lebensgefühl dieser Ära in Bilder. In drei abgebrannten hipsters aus New York, die sarkastisch witzelnd durch ein schwarzweißes Amerika streunten, erkannten sich Millionen wieder.   So ist Jarmusch wie niemand sonst berufen, drei Jahrzehnte später Bilanz zu ziehen, was daraus geworden ist. Er beschönigt nichts: Bei aller Raffinesse sind Adam und Eve Randexistenzen, die von Auslöschung durch Austrocknung bedroht werden. Von ihrem sehr speziell schöngeistigen Gestus nimmt die Gegenwart keine Notiz.   Aber irgendwie kommen sie durch – und was sie dabei an verführerisch schillernden Sinneseindrücken sammeln, breitet der Film verschwenderisch aus. All den Spätgeborenen, die damals nicht dabei waren, führt er vor, was sie verpasst haben."  Oliver Heilwagen  kunst und film  | 
       
      
          | 
        "Im Unterschied zu den Teenager-Schmonzetten aus dem Hause Stephenie Meyer suchen Jarmuschs Vampire ein erwachsenes Publikum. Vielleicht sollte man sogar über Fünfzig sein, um den heftigen Hauch von Wehmut richtig zu goutieren. Dabei sind es nicht nur Gitarren, Schubert und die fiktive Air Lumière, die den neuen Film direkt an “The Limits of Control” anschließen. Es ist auch der Außenseiterblick auf eine entfremdete Welt, den Jarmusch spätestens seit “Dead Man” in immer neuen Genres durchspielt. In diesem Fall darf man den Titel ganz ernst nehmen - als Vampirstück, vor allem aber als sehr romantische Liebesgeschichte."   Silvia Hallensleben Tagesspiegel  | 
       
      
          | 
        "Zum ersten Mal hat Jarmusch auf Video gedreht, was man durchaus bedauern kann, hier aber auch als Aussage verstehen kann. Warnten nicht Cineasten wie Wim Wenders in den achtziger Jahren vor der „vampirischen Natur“ des Magnetbands, auf dem das bloße Auge keine Bilder mehr erkennen konnte? Aber Video hat uns das Kino auch ins Haus geholt, es hat es sammelbar gemacht, wie Bücher oder Schallplatten. Es erlaubt uns, wie jetzt wieder zu Weihnachten, Filme als Liebesgaben zu verschenken. Oder vielleicht, in diesem Fall, doch lieber eine Eintrittskarte? Welch schöneren Liebesbeweis könnte es geben, als eine Einladung in Jarmuschs schöne Gruft." n Daniel Kothenschulte  Frankfurter Rundschau  | 
       
      
          | 
        "In einer Einstellung am Anfang des Films wird diese Bewegung zum Aperçu, man sieht die in ihrem Zimmer mit ausgebreiteten Armen tanzende Tilda Swinton, deren Kreisen mit dem des Plattentellers überblendet wird, in dem sich das bleiche Gesicht von Tom Hiddleston spiegelt. Ein schönes Bild, so wie viele Bilder in diesem müden und traurigen Film, der sich vom Blut seiner eigenen Vorgänger nährt. „Only Lovers Left Alive“ ist ein Weihnachtsgeschenk für die Jarmusch-Gemeinde - und ein Nichtereignis für die übrige Welt."   Andreas Kilb  Frankfurter Allgemeine Zeitung  | 
       
      |