Eine Bombe explodiert. Wir rennen herum wie kopflose Hühner. Dann versuchen wir uns zu beruhigen. Wir schließen die Tür und somit unsere Angst aus. Wir gehen einkaufen. Also arbeitet unsere Angst jetzt im Dunkeln weiter. Sie befällt unser Gewebe. Wir ändern unsere Gesetze. Wir schränken unsere Freiheit ein. Wir keilen gegen Ausländer. Klasse. Natürlich sehnen wir uns danach, über unsere Ängste zu lachen, nur wissen wir nicht wie. Wo ist der Humor bei Terrorismus? Tatsächlich starrt er uns, wie FOUR LIONS zeigen wird, ins Gesicht. In den Ausbildungslagern streiten die jungen Jihadis über Honig, sie schießen einander in den Fuß, jagen Schlangen und werden rausgeschmissen, weil sie rauchen. Als der 9/11-Attentäter Mohammed Atta ausgelacht wurde, weil er zu laut pisste, gab er den Juden die Schuld, sie hätten zu dünne Toilettentüren gebaut. Das Märtyrer-Video eines künftigen Selbstmordbombers läuft gerade eine Minute, da hält der junge Mann inne und fragt den Kameramann: „Was war die Frage noch einmal?“ Der |
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Terroristendrahtzieher Khalid Sheikh Mohamed sucht zwei Stunden nach einer Garderobe, in der er vor der Kamera nicht fett aussieht. Ich habe drei Jahre lang mit Recherche verbracht. Ich sprach mit Terrorismusexperten, Imamen, der Polizei, Geheimdienstlern und hunderten von Muslimen. Selbst die, die im Jihad unterrichtet wurden und gekämpft haben, berichten von einem hohen Quotienten an Farce.
Am Abend des Jahrtausendwechsels planten fünf Jihadis, ein amerikanisches Kriegsschiff mit einer Barkasse voller Sprengstoff zu rammen. Mitten in der Nacht ließen sie ihr Boot zu Wasser. Sie luden es mit Sprengstoff voll. Sie gingen an Bord. Es sank. Terrorzellen haben dieselbe Gruppendynamik wie ein Herrenabend oder eine fünfköpfige Fußballmannschaft. Es gibt Konflikte, Freundschaft, Missverständnisse und Rivalitäten. Bei Terrorismus geht es um Ideologie. Aber es geht auch um richtige Arschgeigen. Christopher Morris Regie |