blueprint
ein Film von Rolf Schübel
nach dem Roman "Blueprint-Blaupause" von Charlotte Kerner eine Produktion von
Relevant Film in Co-Produktion mit WDR, arte, Studio Hamburg Produktion für Film
und Fernsehen mit Unterstützung der Filmstiftung NRW, FilmFörderung Hamburg, FFA,
Media Programm der EU |
"Lieber Gott, mach
alles, was du willst, aus mir
mach einen Stein, einen Baum, einen Vogel aus
mir
nur mach mich nicht noch einmal"... (C.G.
Lichtenberg)
INHALT
Irgendwann in naher Zukunft. Siri Sellin (FRANKA POTENTE) erfährt,
dass sie ein Klon ihrer Mutter, der weltberühmten Pianistin und Komponistin Iris
Sellin (FRANKA POTENTE) ist. Iris ist unheilbar krank und hat den ehrgeizigen
Reproduktionswissenschaftler Martin Fischer (ULRICH THOMSEN) überzeugt, mit einem
Klon, ihr musikalisches Talent - und ihn als Forscher - unsterblich zu machen.
Siri zerbricht fast an dem Wissen, eine Kopie ihrer Mutter zu sein, eine Blaupause,
ein Blueprint. Als junge Frau flieht sie aus ihrem Leben und versucht, in der
Weltabgeschiedenheit Kanadas zu sich zu finden.
Dort begegnet sie Greg
(HILMIR SNAER GUDNASON) und zum ersten Mal scheinen ihre Gefühle sie nicht zu
täuschen. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Sie erfährt, dass Iris
bald sterben wird. Siri steht vor der Entscheidung ihres Lebens... BLUEPRINT ist
die Geschichte des ersten geklonten Menschen und seiner Suche nach Identität.
Die Geschichte eines Mutter-Tochter-Konflikts und seiner Aussöhnung. Vor allem
aber ist BLUEPRINT die Geschichte einer großen Liebe. Denn Seelen lassen sich
nicht klonen...
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INTERVIEW
War es schwer, in die
Rolle einer Star-Pianistin zu schlüpfen?
Als Kind habe ich
davon geträumt, Klavier zu spielen, aber da hieß es immer: Kein Platz, kein Geld.
Ich habe dann Querflöte und Geige gelernt, konnte von daher Noten lesen. Auch
die Unabhängigkeit der Hände, die man ja beim Piano haben muss, war kein großes
Problem für mich. Ein halbes Jahr vor den Dreharbeiten habe ich angefangen, Klavierunterricht
zu nehmen. Das ging relativ schnell. Nachdem ich mich am Instrument etwas auskannte,
haben wir mit dem begonnen, was wir später "faken" genannt haben. Wir haben uns
also die Stücke, die ich im Film spielen sollte, schematischer vorgenommen.
Im Zentrum von BLUEPRINT
steht ein Mutter-Tochter-Konflikt...?
Iris und Siri sind zwei Gegenpole. Sie sind fast untrennbar, wie ein Mensch mit
zwei Köpfen, der in zwei Teile zerfällt, die nicht ohne einander leben können.
Oder wie siamesische Zwillinge, die getrennt werden und nur eine kann überleben.
Das ist Siri. Iris ist ehrgeizig, begabt, vital, aber sie hat Multiple Sklerose.
Diese Krankheit steht ihrem Temperament entgegen. Sie möchte ihr Talent erhalten
und hat die Möglichkeit und den Willen, ein Kind zu klonen, um ihr Talent zu erhalten.
In dem Forscher Fischer findet sie einen geeigneten Partner für ihr Vorhaben.
Siri, die Tochter, ist eigentlich erst interessant von dem Punkt an, an dem sie
erfährt, dass sie eine Kopie ist. Sie ist eine Kopie bis aufs Haar und von dem
Moment an, als sie erfährt, warum sie ist, wie sie ist, spaltet sie sich ab. Ihr
Problem ist, dass sie sich selbst nicht mag und glaubt, dass alle anderen auch
nur das Original, die Mutter, aber nicht die Kopie, also sie, lieben können. Das
ist der Grundkonflikt. Natürlich kommt dann auch eine Schuldfrage auf und die
Frage nach einer Identität, die man hat oder nicht hat, und die man zum Leben
ganz dringend braucht.
Wie spielt man so einen
Mutter-Tochter-Konflikt, wenn man sowohl Mutter als auch Tochter spielt?
Genau das hat mich am Drehbuch gereizt, weil man anfangs nicht wusste, wie
das zu bewerkstelligen ist. Ich habe begonnen, mich auf einige wenige Dinge zu
beschränken, was die jeweilige Figur angeht. Quasi mit ganz einfachen Pinselstrichen
zwei Figuren zu zeichnen. Wichtig war dabei für mich die Schnittmenge. Ich bin
dabei immer von der Mutter, von Iris, dem Original, ausgegangen, denn ich sah
die Tochter vor allem als Ergebnis aus der Mutter. Da habe ich die Schnittmenge
gesucht. Natürlich muss man dabei das unterschiedliche Alter der beiden bedenken.
Wie genau es geht, diesen Konflikt, diese beiden Menschen, zu spielen, weiss ich
selbst eigentlich nicht. Menschen haben sowieso so viele verschiedene Facetten,
wir haben heute so ein und morgen so ein Gesicht. Vielleicht kann man es so erklären:
Die eine ist die launischere Variante der anderen. Ich versuche für mich soetwas
wie ein Schema zu entwickeln, das ich relativ klar vor mir sehe. Das ist natürlich
erstmal theoretisch, aber wenn man das klar hat, kommt beim Spielen und in den
Szenen alles andere einfach so mit.
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Wer war schwieriger zu spielen? Iris oder Siri?
Iris war schwieriger
zu spielen, weil sie weiter von mir entfernt ist. Sie ist älter, sie ist mir unsympathischer
und künstlich. Sie stilisiert sich in eine distanzierte Künstlichkeit herein,
sie schafft sich selbst als Kunstfigur. Siri ist natürlicher, poröser, einfacher
in der Darstellung. Siri kommt mir näher. Bei Iris habe ich auch ein persönliches
Problem, wie sie es als Kunstfigur genießt, in der Öffentlichkeit zu stehen, damit
habe ich dann ein Identifikationsproblem
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Das INTERVIEW MIT FRANKA POTENTE ist während der Dreharbeiten
in Kanada 2002 geführt worden und in Auszügen dem Presseheft von OTTFILM
entnommen worden.
Das Interview ist vollständig nachzulesen in: "unser
lesebuch" von Annemarie Mieth, Hannelore Daubert Verlag: Cornelsen: Volk
und Wissen Aktueller Ladenpreis: 17,95 (EUR) ISBN: 3-06-101085-8
IRIS "Maus, Schaf
oder Mensch, wo ist da der Unterschied! Nichts ist ohne Risiko, wir können die
Zukunft schaffen! Sie und ich...die Ersten, für immer!" (Drehbuch:
Blueprint)
SIRI ...Warum
lebe ich überhaupt. Weil du jemand so sehr geliebt hast, dass du mit ihm ein Kind
haben wolltest? Nein, das wäre unter deinem Niveau gewesen. Du hast dich so sehr
geliebt, dass du mit dir ein Kind haben wolltest.
(Drehbuch:
Blueprint)
ROLF SCHÜBEL Regie
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Der
gebürtige Stuttgarter Rolf Schübel studierte Literaturwissenschaft und
Soziologie in Tübingen und Hamburg. Seit 1968 arbeitet er als Regisseur.
1971 wurde sein politischer Dokumentarfilm Rote Fahnen sieht man besser sowohl
mit dem Preis der deutschen Filmkritik als auch mit dem Adolf-Grimme-Preis in
Gold ausgezeichnet.
Auch seine weiteren
Dokumentarfilme beschäftigten sich primär mit der politischen und gesellschaftlichen
Situation Deutschlands. 1983 drehte Schübel unter Verwendung von Zeitzeugenaussagen
und Tonbandprotokollen das Porträt des Triebtäters Jürgen Bartsch, Nachruf auf
eine Bestie, das ebenfalls den Preis der deutschen Filmkritik und den Adolf-Grimme-Preis
in Gold erhielt.
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Danach
inszenierte er das Fernsehspiel Woanders scheint nachts die Sonne. Weitere Arbeiten
von Rolf Schübel sind die Dokumentation Todfeinde - Vom Sterben und Überleben
in Stalingrad (1993) sowie die Fernsehspiele Eine öffentliche Affäre (2000) und
Kollaps (2001). Sein letzter Kinofilm Gloomy Sunday - Ein Lied von Liebe und Tod
(1999) erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. 1987 folgte der Dokumentarfilm Der Indianer, eine autobiografische
Erzählung von Leonhard Lentz über seine Krebserkrankung, die Schübel mit nachgestellten
Szenen und subjektiver Kamera verfilmte. National und international wurden Schübels
Regiearbeiten mit dem Deutschen Filmpreis 1988, dem Deutschen Filmband in Silber,
dem Großen Preis der 1. Biennale des europäischen Dokumentarfilms in Lyon 1989
sowie einem weiteren Adolf-Grimme-Preis in Gold 1990 ausgezeichnet. Im selben
Jahr gab Schübel mit Das Heimweh des Walerjan Wrobel sein Debüt als Spielfilmregisseur. |
CAST
Greg Lukas ...............................................Hilmir
Snaer Gudnason
Daniela Hausmann ....................................................Katja
Studt
Thomas Weber ............................................Justus von
Dohnányi
Janeck Hausmann .....................................................Wanja
Mues
Kristian ..........................................................................Ole
Puppe
Frau im Store ..................................................................Rita
Leska
Siri (8 Jahre) .............................................................Nina
Gummich
Siri (13 Jahre) .........................................................Karoline
Teska
Janeck (10 Jahre) ......................................................Woody
Mues
Notarzt Hendrik .....................................................................Duryn
STAB
Regie ............................................................................Rolf
Schübel
Drehbuch ...................Claus Cornelius Fischer Mitarbeit Rolf
Schübel
nach dem Roman "Blueprint-Blaupause" von ..........Charlotte Kerner
Kamera ................................................................................Holly
Fink
Musik ............................................................Detlef
Friedrich Petersen
Szenenbild ............................................................Christian
Bussmann
Kostüm .......................................................................Peri
de Braganca
Maske ...Waldemar Pokromski Ulrike de la Lama Casting Heta Mantscheff
Produktionsleitung .............................................................Martin
Hämer
Herstellungsleitung .......................................................Martin
Rohrbeck
Producer .......................................................Nikola
Bock Andrea Terres
Redaktion ...................................Michael André
Andreas Schreitmüller
Co-Produzent..............................................................
Richard Schöps
Produzentin ........................................................Heike
Wiehle-Timmm
Land/Jahr: D 2003 Länge: 110 Min.
Ton: Dolby Digital EX
Bild Format: 1:1,85
http://www.blueprint-derfilm.de/seiten/index.htm
http://www.klonen-info.de
http://clong.ch
http://www.bionetonline.org
http://www.franka-potente.de/
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