Metropole Berlin zu
überleben. Die Serie erzählt sowohl von brutaler regelloser
Gier, als auch von der Suche nach Gerechtigkeit und Liebe
in einer großen Stadt. Marek Gorsky, Sohn baltisch-jüdischer
Einwanderer, ist Bereitschaftspolizist im Abschnitt 6
der Berliner Polizei. „Musar“, „Müllmann“, so nennt ihn
ein Teil seiner Familie und grenzt ihn aus. Gorskys älterer
Bruder Grischa lebte im Umfeld der organisierten Kriminalität
in Berlin. Vor zehn Jahren wurde er auf offener Straße
erschossen. Der Täter wurde nie gefasst und Gorsky hat
sich entschlossen, Polizist zu werden.
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V.l.n.r.: Anja Kirchner (Carmen Birk), Marek
Gorsky (Max Riemelt), Sven Lottner (Ronald Zehrfeld)
und Eva Padelski (Klara Manzel) |
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Swetlana (Katja Nesitowa, li.) berichtet Jelena
(Alina Levshin) von der "guten" Arbeit,
die auf sie in Deutschland wartet. |
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Andrej (Mark Ivanir) ist der Kopf der kriminellen
Struktur. Bildrechte: ARD / © ARD/Julia von Vietinghoff |
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Ganz anders Stella, Mareks Schwester. Sie hat nach dem
Tod ihres Bruders und einer tiefen seelischen Krise den
russischen Geschäftsmann Mischa geheiratet. Mittlerweile
lebt sie mit ihren beiden Kindern in einer Villa und gibt
abends die Chefin im Restaurant „Odessa“. Sie ist zwar
nicht mehr zufrieden damit, nur die Ehefrau an der Seite
des reichen Russen zu spielen, aber sie weiß, was sie Mischa
zu verdanken hat. „Lass endlich die Vergangenheit ruhen!“
fordert sie Marek Gorsky am zehnten Todestag ihres Bruders
Grischa auf.
Anja Kirchner und Eva Padelski, Gorskys Kolleginnen im
Abschnitt 6, ahnen nichts von Mareks Familien-Vergangenheit.
Auch Sven Lottner, Mareks Partner und Freund, weiß nichts
von dem Mord an Grischa – bis Marek Gorsky und Sven Lottner
bei einem spektakulären Einsatz auf sich aufmerksam machen
und vom LKA, Abteilung „Organisierte Kriminalität“, angefordert
werden.
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Im Bordell Nirvana gab es
Ärger: Jelena (Alina Levshin) hat Angst. |
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Lottner (Ronald Zehrfeld)
und Gorsky (Max Riemelt) warten an einem polnischen
Bahnhof. |
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Lottner (Ronald Zehrfeld)
quatscht die polnischen Nutten an
Bildrechte: ARD / © ARD/Julia von Vietinghoff |
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Gorky und Lottner sollen Sokolov, offenbar eine der Spitzen
der organisierten Kriminalität in Berlin, finden. Für Lottner
ist dieser Auftrag die Chance, auf die er seit Jahren gewartet
hat: Endlich zeigen, was sie drauf haben; endlich den Drahtziehern
der Kriminalität in der Stadt in ihren großen Villen auf
der Spur sein. Erst allmählich merkt Lottner, dass für
seinen Partner Marek diese Ermittlung in den Strukturen
der organisierten Kriminalität mehr und mehr zu einer Suche
nach dem Mörder seines Bruders Grischa wird. Eine Suche,
die Marek Gorsky zurückbringt in die russisch-jüdische
Welt in Berlin, in der er aufgewachsen ist. Eine Suche,
die ihn auch immer näher an das „Odessa“, das Restaurant
seines Schwagers Mischa, führt.
Lottner und Gorsky geraten mitten in einen Machtkampf,
in dem sich auf der einen Seite die kriminelle Struktur
um Mischa und auf der anderen Seite die brutale Gruppe
um den Gangster Andrej, die selbst den Ehrenkodex der organisierten
Kriminalität mit Füßen tritt, gegenüberstehen.Schließlich
werden die beiden Polizisten sogar von korrupten LKA-Beamten
verraten. Marek Gorsky und Sven Lottner müssen sich ihren
Weg durch die unterschiedlichen Milieus in Berlin bahnen.
Ein Überlebenskampf, in dem Gorsky sich zwischen mehreren
Sachen entscheiden muss: zwischen der Rache an Grischas
Mörder und der Beziehung zu seiner Schwester Stella, zwischen
seiner Herkunft und seinem Leben als Polizist sowie zwischen
Liebe oder Misstrauen gegenüber der jungen Ukrainerin Jelena,
die in einem Berliner Bordell zur Prostitution gezwungen
wurde.
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Mischa (Misel Maticevic)
hat für Stella (Marie Bäumer) rote Rosen vom
Himmel regnen lassen. |
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Sokolov (Georgii Povolotskyi,
re.) erschießt Stellas Bruder. |
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Hollmann (Uwe Peuss) rettet
die ohnmächtige Sabine Jaschke (Ulrike C. Tscharre).
Bildrechte: ARD / © ARD/Julia von Vietinghoff |
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Im April erscheint das Buch zur Serie („Im Angesicht des
Verbrechens – Die Entstehung einer deutschen Fernsehserie“,
Alexander Verlag Berlin).
Sendedaten
Dienstags und samstags jeweils zwei Folgen,
vom 27. April
bis zum 11. Mai 2010, ab 22.00 Uhr (10 x 50 Min.)
DOMINIK GRAF
Dominik Graf, vielfach ausgezeichneter Regisseur und Drehbuchautor,
wurde 1952 als Sohn des Schauspielers Robert Graf und der
Drehbuchautorin und Schauspielerin Selma Urfer in München
geboren. Er studierte Filmregie an der HFF München und
gilt als einer der versiertesten und vielseitigsten deutschen
Regisseure. Seinen ersten Kinoerfolg hatte Graf mit „Die
Katze“ (1988), in dem Götz George die Titelrolle verkörperte.
Mit seinem filmischen Essay „Das Wispern im Berg der Dinge“
nahm Dominik Graf 1997 filmisch Abschied von seinem 30
Jahre zuvor verstorbenen Vater, dem Schauspieler Robert
Graf. 2003 drehte er nach „Bittere Unschuld“ (1999) und
„Deine besten Jahre“ (1998) mit „Kalter Frühling“ den dritten
Teil seiner Fernsehfilmtrilogie.
Grafs Filme wurden vielfach ausgezeichnet. So erhielt er
unter anderem mehrfach den Fernsehfilmpreis in Baden-Baden
und den Adolf-Grimme-Preis, schließlich auch den Bayerischen
Fernsehpreis, den Deutschen Filmpreis und den Deutschen
Fernsehpreis. Einige Beispiele aus seinem preisgekrönten
Werk sind: „Tiger, Löwe, Panther“ (1989), „Sperling und
das Loch in der Wand“ (1996), „Denk ich an Deutschland
– Das Wispern im Berg der Dinge“ (1997), „Der Felsen“ (2001),
„Die Freunde der Freunde“ (2002), „Polizeiruf 110: Der
scharlachrote Engel“ (2005) und „Eine Stadt wird erpresst“
(2006). 2003 wurde Graf mit dem Filmpreis der Stadt Hof
und 2004 mit dem ersten Hans-Abich-Preis überhaupt ausgezeichnet
– in beiden Fällen für seine „herausragende Verdienste
um den Fernsehfilm“, den er in den Jahren zuvor wie kein
anderer geprägt hatte. 2002 setzte sich Graf bereits mit
dem nebulösen Mafiamilieu in „Hotte im Paradies“ auseinander.
Die Titelrolle spielte damals Misel Maticevic, der in „Im
Angesicht des Verbrechens“ den Mafiachef Mischa verkörpert.
Grafs jüngste Regiearbeiten sind der Fernsehfilm „Das Gelübde“
(2007) und die Episode „Der Weg, den wir nicht zusammen
gehen“ des Filmprojekts „Deutschland 09 – 13 kurze Filme
zur Lage der Nation“ (2009).
ARTE zeigt eine Biographie über das Leben von Dominik
Graf
Eine Dokumentation von Felix von Boehm
Deutschland
2010, ZDF/ARTE, 43. Min. Sonntag, den 25. April 2010, um
17.00 Uhr Erstausstrahlung