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FICKENDE FISCHE INHALT Ein Fisch und Ninas Unfähigkeit, auf ihren Inline Skates zu bremsen, bringen Jan und Nina schlagartig zusammen. Jan ist 16, schüchtern und ein Einzelgänger. Seine Leidenschaft ist die Unterwasserwelt, in die er am liebsten eintauchen würde, um seine Krankheit zu vergessen und seine überfürsorgliche Mutter abzuschütteln. Jans einziger Vertrauter ist sein Großvater, ein skurriler Kauz, der die Abenteuerlichkeit des Lebens zu schätzen weiß und als einziges Familienmitglied seinen Humor nicht verloren hat. Nina ist anders: Sie ist frech, spontan und steht auf eigenen Beinen. Ihre Mutter hat sich ins ferne Kenia abgesetzt, auf ihren Vater und ihren Bruder kann Nina nicht zählen. Nur ihre Freundin Angel, eine Mittfünfzigerin, die sich mit dem Verkauf von Erotikspielzeug über Wasser hält, hört ihr zu. Doch Beide haben mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick scheint. Zusammen brechen sie aus ihrem Alltag aus und genießen ihr Leben in vollen Zügen. Sie suchen ihr Paradies und sie wissen: Es ist dunkel, ruhig, nass und voller Fische. Um die brennende Frage zu beantworten, ob Fische wirklich Sex haben, übernachten Nina und Jan heimlich im Aquarium - mit ungeahnten Konsequenzen. Ihr kleines Paradies ist bedroht - durch die beengende Welt der Erwachsenen, Missverständnisse, Unsicherheiten und durch eine nicht mehr zu verdrängende Realität: Jan ist mit dem HIV-Virus infiziert.

 


 
  BERLINALE 2002


FICKENDE FISCHE lief während der Berlinale mit großem Erfolg in der Reihe "Perspektive Deutsches Kino" und gewann auf dem FilmKunstFest Schwerin den Publikumspreis. Beim Max-Ophüls-Festival 2002 wurde Almut Gettos Film mit dem Filmpreis des Saarländischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Begründung der Jury:

"Die wunderbare und zugleich tief verstörende Phase, in der Halbwüchsige erwachsen werden sollen, gehört zu den Standardthemen des Kinos. Wer hätte ahnen mögen, dass es für die Zeit, in der junge Menschen mit sich ins Reine zu kommen suchen, noch einen unverbrauchten Ton gibt, der vom ersten Moment an im Zuschauer nachklingt? Die Regisseurin und Drehbuchautorin Almut Getto findet diesen Ton (...)."



 
  INTERVIEW MIT TINO MEWES

Tino, du spielst im Film einen sehr introvertierten Typen. Bist du privat auch so?
Eigentlich war ich ein richtig ruhiges Kind, bis mich meine Mutter in den Kindergarten steckte und ich zum Zappelphilipp wurde. Ein unerträgliches Kind, das immer im Mittelpunkt stehen musste und in der Bahn immer lautstark gesungen hat...

Was hat dich an der Rolle in "Fickende Fische" gereizt?
Das Buch war cool, und die Rolle war anders. Ich musste nicht einen Jugendlichen spielen, wie ich selber bin, sondern eine ganz andere Person. Ich bin eigentlich eher ein Power-Typ, und Jan ist eher zurückgezogen, ruhig - und eben HIV-positiv.

Du hast selbst unter HIV-infizierten Jugendlichen recherchiert. Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Almut Getto hat mich mit einem 15-jährigen Jungen zusammengebracht, der HIVpositiv ist, und wir sind einen Tag lang zusammen durch Köln gezogen. Die Krankheit war noch nicht ausgebrochen. Er wurde durch seine Mutter angesteckt, die vor seiner Geburt durch eine verseuchte Blutkonserve infiziert wurde und jahrelang nichts davon wusste. Sein Vater hat ihm das bis zu seinem zwölften Geburtstag verheimlicht. Ein ziemlich krasses Schicksal.

Habt ihr über den Tod gesprochen?
Ja, wir sind mit einer Seilbahn über den Rhein gefahren, und er sagte mitten über dem Wasser: Jetzt müsste die Gondel abstürzen, dann würden wir wahrscheinlich ertrinken. Dann kamen wir über eine Brücke, und er sagte: Nein, jetzt müssten wir abstürzen... Er war ziemlich nah am Tod, und er hat viel drüber nachgedacht. Ich hatte fast den Eindruck, dass er sich Gedanken über eine coole Art macht, aus dem Leben zu scheiden, wenn die Krankheit eines Tages ausbricht. Es war eine ziemlich intensive Erfahrung. Für mich war das für Minuten spielbar, aber niemals nachvollziehbar.

  CAST


Nina ............................................................ Sophie Rogall
Jan...............................................................Tino Mewes
Lena Borcherts............................................ Annette Uhlen
Hanno Borcherts .........................................Hans-Martin Stier Opa Borcherts.....................................................Ferdinand Dux Angel............................................................Angelika Milster Wolf.............................................................Jürgen Tonkel Roger............................................................Thomas Feist
Onkel Dieter ................................................Uwe Rohde
Caro..............................................................Ellen ten Damme Eva...............................................................Suzanne Vogdt
Jonas ...........................................................Adrian Zwicker
Dr. Weishaus .................................................Veit Stübner
Regie und Drehbuch .....................................Almut Getto
Kamera .........................................................Andreas Höfer Schnitt............................................................Ingo Ehrlich
Szenenbild ....................................................Peter Menne
Kostümbild ....................................................Sandra Fuhr, Ute Pfaffendorf

Länge: 103 Min. Ton: Dolby Digital FSK: ab 12



 
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