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Das
Wunder von Bern
Ein Film von SÖNKE WORTMANN Eine Produktion
der LITTLE SHARK ENTERTAINMENT und SENATOR FILM PRODUKTION in Co-Produktion
mit SEVENPICTURES in Zusammenarbeit mit DAS WERK gefördert von der
Filmstiftung NRW, der Filmförderungsanstalt, dem Filmboard Berlin-Brandenburg
und dem FilmFernsehFonds Bayern
Es gibt in der deutschen
Nachkriegs-geschichte zwei Ereignisse, bei denen Zeitgenossen
heute noch genau wissen, wo sie an diesem Tag waren: Der Fall
der Mauer 1989 und der überraschende Gewinn der Fußballweltmeisterschaft
am 4. Juli 1954, besser bekannt als: Das Wunder von Bern.3 :
2; Deutschland wurde Fußballweltmeister; eine Nation stand plötzlich
Kopf. Das Kennzeichen dieser historischen Stunde war keineswegs
nur der Sieg einer Fußballmannschaft, sondern eine Art kollektiver
Glückszustand, ein ermutigendes Gegenbild zum Nazi-Reich.
Die Auseinandersetzung mit dem Stoff, besonders die knifflige
Frage, wie man sich einem solchen im kollektiven Gedächtnis
der Deutschen tief ver-ankerten Ereignis nähern soll, war zu
Beginn schwierig, und dennoch zumeist packend und von einer
großen An-ziehungskraft, gerade weil es um so viel mehr geht
als nur um ein Fußballspiel. Sönke Wortmann |
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Sommer 1954: In einer kleinen Bergarbeitersiedlung in Essen sieht
der elfjährige Matthias Lubanski (Louis Klamroth) mit seiner Mutter
und seinen Geschwistern voller Hoffnung und Sorge der Rückkehr seines
Vaters (Peter Lohmeyer) aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft entgegen.
Christa Lubanski (Johanna Gastdorf) hat sich und ihre Kinder unter
großen Entbehrungen durch Krieg und Nachkriegsjahre gebracht. Längst
hat der fußballbegeisterte Matthias in seinem Idol, dem Essener Stürmer-Star
und Nationalspieler Helmut Rahn (Sascha Göpel), einen Ersatzvater
gefunden. Als der Taschenträger vom "Boss" verdient sich Matthias
ein paar Groschen dazu, und Rahn bestätigt ihm, dass er nur dann gewinnen
kann, wenn Matthias als sein Maskottchen bei den Spielen dabei ist.
Das nimmt Matthias natürlich für bare Münze. In der Schweiz erwartet
man zu gleicher Zeit das Aufeinandertreffen der besten Fußballmannschaften
der Welt. Während Sepp Herberger (Peter Franke) und seine Elf zur
WM fahren, steht in Essen die Familie Lubanski vor einer Zerreißprobe:
Vater Richard bleibt nach seiner Rückkehr verschlossen und aggressiv.
Als die deutsche Mannschaft überraschend ins Finale einzieht, will
Matthias unbedingt nach Bern, um Rahn Glück zu bringen - doch Richard
Lubanski hat für die Träume seines Sohnes kein Verständnis. Am 4.
Juli 1954 muss sich alles entscheiden ...
D I E VAT
E R L O S E G E S E L L S C H A F T |
Nach dem zweiten Weltkrieg verlief die gesellschaftliche Entwicklung
vor allem in West-Deutschland zweigeteilt. Während in Wirtschaft und
Politik Väter die Ver-antwortung übernahmen, die ihrerseits längst
im Großväter-Alter waren - von Konrad Adenauer über Carlo Schmid bis
Theodor Heuß - trugen in überdurchschnittlich vielen Familien die
Mütter alleine die Verantwortung. Was als die Ära der "Trümmerfrauen"
in die deutsche Nachkriegsgeschichte einging, kann mit Fug und Recht
auch als eine Phase des echten Matriarchats bezeichnet werden. Der
Krieg hatte die Gesellschaft vaterlos gemacht. Die Männer der klassischen
Väter-Generation, die ihre Frauen und Kinder während des Krieges verlassen
mussten, fehlten auch und vor allem danach. Sie waren entweder gefallen
oder versehrt, sie waren noch in Kriegsgefangenschaft oder kamen als
gebrochene Vertreter ihrer Generation aus der Gefangenschaft zurück.
Die Frauen mussten in dieser Zeit nicht nur die Trümmer eines zerstörten
Landes aufsammeln, sie brauchten gleichzeitig die Kraft, die Energie
und das Selbst-bewusstsein, um für ihre Familien zu sorgen und die
Männer sowohl in ihrem Teil der Erziehung als auch bei der Beschaffung
des Lebensunterhalts zu ersetzen.
Über elf Millionen Männer befanden sich im Jahr 1945 in der Gefangenschaft
der Alliierten, die sich kurz darauf selbst schon wieder im Krieg
befanden. Im Kalten Krieg. Dennoch kam es im Frühjahr 1947 zu einer
Außenministerkonferenz in Moskau, in der das Problem der Kriegsgefangenen
im Mittelpunkt stand. Längst hatten sich die Westmächte dafür entschieden,
am Aufbau einer neuen Gesellschaft in dem Teil Deutschlands zu arbeiten,
für den sie verantwortlich waren. In der Rückführung der Kriegsgefangenen
sahen sie darin einen wesentlichen Beitrag.
Die Sowjetunion unterstützte nominell diese Entscheidung und versprach,
mit den Westmächten zusammen, alle Kriegsgefangenen bis Ende 1948
frei zu lassen. Tatsächlich befanden sich nach dieser Entscheidung
allerdings noch zwei Millionen deutsche Soldaten in sowjetischer Gefangenschaft.
Viele von ihnen galten nicht als Kriegsgefangene, sondern als Kriegsverbrecher
und wurden deshalb in den sowjetischen Lagern behalten. Besonders
diejenigen, die am Aufbau der durch den Krieg ebenfalls stark zerstörten
Sowjetunion mithelfen konnten. So wurden die Kriegsgefangenen zu internierten
Zwangsarbeitern, die weit über die gesetzte Frist hinaus in der Sowjetunion
bleiben mussten. Im Jahr 1950 waren das immerhin noch 30.000 Männer.
In ihrer Heimat wurden sie im Laufe der Zeit im Bewusstsein der Bevölkerung
von Tätern zu Opfern. Und ihre Frauen waren hin- und hergerissen zwischen
der Hoffnung auf eine Rückkehr und Entscheidungen für neue Wege, für
neue Partner.
Mit jedem Jahr, das verging, veränderten sich die Werte, die Wirklichkeit
und das Bild des neuen Staates, entfernten sich von dem, woran sich
die Gefangenen in der Sowjetunion noch erinnerten. Der Wohlstand nahm
ganz allmählich zu. Gutes Essen, großzügigeres Wohnen und vor allem
angenehme Kleidung wurden wieder wichtig. Die westliche Kultur, besonders
die der US-Amerikaner, begann den Alltag zu bestimmen. Frauen und
"Fräuleins" konnten sich fern ab vom längst überwundenen BDM-Gehorsam
neu positionieren - in Beziehungen, in ihren Familien und ihrem direkten
gesellschaftlichen Umfeld.
Und das taten sie auch. Rainer Werner Fassbinder erzählt in seinem
berühmtesten Film DIE EHE DER MARIA BRAUN - der übrigens nicht zufällig
mit dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 endet - von einer
besonders konsequenten Form einer solchen Neupositionierung. Andererseits
hat für viele die Hoffnung auf die Rückkehr der letzten Soldaten nicht
aufgehört.
Mit dem Tod Stalins 1953 bekam diese Hoffnung neue Nahrung. Und tatsächlich
setzte sein Nachfolger Chrustschow ein Zeichen, indem er im folgenden
Jahr die Mehrzahl der verbliebenen Gefangen frei ließ. 10.000 blieben
allerdings nach wie vor interniert und wurden - sozusagen - zur "Verhandlungsmasse"
für den legendären Besuch Konrad Adenauers im Jahr 1955, dessen Ergebnis
die endgültige Freilassung aller Kriegsgefangenen in der Sowjetunion
war. Sie gehörten zu einer Generation von Männern, deren Chancen,
sich in ihren Familien und der neuen Gesellschaft zurecht zu finden,
immer geringer wurden. Sie waren geschwächt, unselbständig und voller
Scham. Sie konnten weder mit ihren Frauen schlafen, noch konnten sie
mit ihnen und ihren Kindern reden.
Wenn sich in dieser Zeit Paare wieder fanden, war das oft nicht von
Dauer. Die Scheidungsrate stieg stetig an. So mussten die Männer ihre
vermeintlich angestammte Dominanz aufgeben - oder verlagern: Auf dem
Spielfeld waren Heldentaten eher möglich als auf dem Schlachtfeld.
Und in der Wirtschaft konnte man mehr Wunder vollbringen als in der
Familie.
Darüber eroberten sich die Männer ihre Macht zurück, restaurierten
ab Mitte der fünfziger Jahre wieder das traditionelle Frauenbild -
besonders in den Medien, im Kino und in der Werbung. Und machten sich
in den Jahren des gigantischen wirtschaftlichen Aufschwungs breit
- im wahrsten Sinne des Wortes: 1955 erreichte der Pro-Kopf-Verbrauch
von 3000 Kalorien pro Tag seinen Höchststand in der Geschichte der
Bundesrepublik.
Und nach der Ära Adenauer warb die CDU für seinen Nachfolger Erhard
unverblümt mit dem Slogan: "Lasst den Dicken ran!". Es ist kein Wunder,
dass sich gut zehn Jahre nach dem Ende des Matriarchats die mittlerweile
erwachsenen Kinder vor allem gegen ihre Väter wendeten, weil diese
weder darüber gesprochen haben, was sie angerichtet, noch darüber,
was sie erlitten hatten.
S Ö N K E W O R T M A
N N Regie, Drehbuch und Produktion |
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1959 in Marl geboren, schaffte
Wortmann nach dem Abitur die Aufnahmeprüfung zum Studium
an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film.
Dort und am Royal College of Art in London erlernte er sein
Handwerk
und erregte bereits als Student Aufsehen, als er mit seinem
Abschlussfilm DREI D für einen Oscar® in der Kategorie
Student Film nominiert wurde. |
Mit ALLEIN UNTER FRAUEN gelang ihm 1991 der erfolgreiche Kinoeinstand.
Ein Jahr später erhielt er für KLEINE HAIE den Deutschen Filmpreis
und wurde beim Filmfestival in Montréal als "Best Young Director"
ausgezeichnet!
Die Verfilmung des Kult-Comics von Ralf König, DER BEWEGTE MANN von
1994, war nicht nur der erfolgreichste deutsche Film der 90er Jahre,
sondern avancierte auch zu einem der erfolgreichsten Filme des deutschen
Nachkriegskinos überhaupt. Die Komödie zog sechseinhalb Millionen
Zuschauer in die Kinos und wurde mit Ehrungen, Preisen und Auszeichnungen
überhäuft, darunter der Deutsche Filmpreis für den besten Film, die
beste Regie und den besten Hauptdarsteller.
Außerdem hat Wortmann zwei Stücke am Düsseldorfer Schauspielhaus inszeniert:
"Bullets over Broadway" - eine Welturaufführung von Woody Allen und
"Der Krüppel von Inishmaan" von Martin McDonough. Daneben war Wortmann
auch als Produzent aktiv: Seine erste eigene Produktion - LAMMBOCK
von Christian Zübert, eine Coming-Of-Age-Komödie mit Moritz Bleibtreu
und Lucas Gregorowicz in den Hauptrollen - startete im August 2001
in den deutschen Kinos und hatte bis heute fast eine Million Zuschauer.
Mit DAS WUNDER VON BERN erfüllt sich Wortmann als Produzent, Autor
und Regisseur in Personalunion seinen bisher größten und in vielerlei
Hinsicht ambitioniertesten Kinotraum.
Filmografie Sönke Wortmann 2003 DAS WUNDER VON BERN 2001 LAMMBOCK
(Produktion) 2000 THE HOLLYWOOD SIGN (Der Himmel von Hollywood) 1999
ST. PAULI NACHT 1998 DER CAMPUS 1996 DAS SUPERWEIB 1994 DER BEWEGTE
MANN 1993 MR. BLUESMAN 1992 KLEINE HAIE 1991 ALLEIN UNTER FRAUEN
Matthias Lubanski ...................................................................LOUIS
KLAMROTH
Richard Lubanski ..................................................................PETER
LOHMEYER
Paul Ackermann ............................................................LUCAS
GREGOROWICZ
Annette Ackermann ..............................................KATHARINA
WACKERNAGEL
Christa Lubanski ..............................................................JOHANNA
GASTDORF
Bruno Lubanski ................................................................................MIRKO
LANG
Ingrid Lubanski ..........................................................................BIRTHE
WOLTER
Sepp Herberger...........................................................................
PETER FRANKE
Fritz Walter....................................................................................
KNUT HARTWIG
Helmut Rahn................................................................................
SASCHA GÖPEL
Horst Eckel ..................................................................................HOLGER
DEXNE
Hans Schäfer............................................................
MARTIN BRETSCHNEIDER
Werner Kohlmeyer ..........................................................................KAI
SCHÄFER
Toni Turek ................................................................................................JO
STOCK
Werner Liebrich .........................................................................ANDREAS
BARTH
Ottmar Walter .........................................................................SIMON
VERHOEVEN
Jupp Posipal .........................................................................SYLVESTER
PEZENA
Karl Mai ..............................................................................................JAN
HOLLAND
Max Morlock.............................................................................
TOBIAS HARTMANN
Adi Dassler ....................................................................................JOACHIM
KAPPL
Herbert Zimmermann ............................................ANDREAS
OBEL OBERING
Regie .................................................................................SÖNKE
WORTMANN
Drehbuch ...........................................SÖNKE WORTMANN,
ROCHUS HAHN
Produktion ...................................................LITTLE
SHARK ENTERTAINMENT
Produzenten ..................TOM SPIESS, SÖNKE WORTMANN,HANNO
HUTH
Herstellungsleitung ...........................................................STEFAAN
SCHIEDER
Kamera .......................................................................................TOM
FÄHRMANN
Szenenbild .........................................................................................ULI
HANISCH
Kostümbild .................................................................................URSULA
WELTER
Maskenbild ..................................................................................GERHARD
ZEISS
Schnitt ..............................................................................................UELI
CHRISTEN
Musik .........................................................................................MARCEL
BARSOTTI
Technische Daten Herstellungsjahr 2003 Länge 118 Minuten Bildformat
1:1,85 Tonformat Dolby SRD
http://www.daswundervonbern-derfilm.de
http://www.littleshark.de/index.php?rub=films&nr=1&nav=films
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/themen
http://www3.mdr.de/kulturreport/051003/thema_bern.html
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/12.08.2003/694133.asp
http://www.wm54.de.vu/
http://www.welt.de/data/2003/08/15/153274.html
http://www.zeit.de/2003/40/Wunder_2fEinleitung_40
http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/filmkritiken/
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,267160,00.html
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/63/19044/
http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/
Browser Soccer -
Ballspielen wie die Weltmeister |
Das kleine Spiel für zwischendurch...
Spielen
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OKTOBER.03
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Kill Bill Vol.1
das wird die Kult-CD des
Jahres. MMM
Erscheinungsdatum: 6. Oktober 2003
Label: Maverick (Warner Music)
Preis: EUR 14,99
Kill Bill |
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SOUNDTRACKS AUF
MMM _ KONSUM:
KILL BILL - 28 Days Later - Je Chanterai pour Toi - Tomb Raider-the
Cradle of Life - Nicht Auflegen - Veronica Guerin(die Journalistin)
- Whale Rider - Far from Heaven - Matrix
Bücher auf MMM_KONSUM:
Liegen lernen - Rosenstraße - Margarethe von Trotta. Filmen, um
zu überleben - Film verstehen - Veronica Guerin: The Life and Death
of a Crime Reporter - Hulk. Die Welt des grünen Goliaths - Kino und
Kunst Eine Liebesgeschichte - Ultimate X- Men - Hilde. Meine Liebeserklärnung
an Hildegard Knef - Das Geheimnis der Matrix - Frida Kahlo - The Quiet
American - Solaris |
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