|
Dem
schlitzohrigen
Zocker
Jaeckie
Zucker
(Henry
Hübchen)
steht
das
Wasser
bis
zum
Hals - seine
Frau
(Hannelore
Elsner)
droht
ihm
mit
der
Scheidung,
der
Gerichtsvollzieher
mit
dem
Knast.
Letzte
Hoffnung
des
Ex-DDR-Sportreporters:
das
Erbe
seiner
Mutter.
Doch
die
verlangt
in
ihrem
Testament,
dass
Jaeckie
sich
mit
seinem
Bruder
Samuel
(Udo
Samel)
versöhnt,
einem
orthodoxen
Juden.
Welten
prallen
aufeinander,
als
Samuel
mit
seinem
ganzen
Familienclan
in
Jaeckies
chaotischem
Haushalt
anrückt - doch
die
beiden
verfeindeten
Sturköpfe
haben
keine
Wahl:
Sie
müssen
sich
zusammenraufen...
|
|
Der
jüdische
Humor
im
Film
hat
eine
lange
Tradition.
Woody
Allen,
Ernst
Lubitsch,
Mel
Brooks...
Doch
eine
deutsche
Komödie,
die
sich über
den
jüdischen
Humor
definiert,
gab
es
schon
lange
nicht
mehr.
Aber
was
ist
das
Besondere
am
jüdischen
Witz? "Juden
können
mit
sich
schonungslos
umgehen,
politisch
unkorrekt,
selbstironisch.
Jüdischer
Humor
betrachtet
Menschen
liebevoll,
ist
frech
ohne
dabei
in
die
Klamotte
abzugleiten," so
der
Regisseur
Dani
Levy.
Mit
ALLES
AUF
ZUCKER!
widmet
sich
der
in
Basel
geborene
und
in
Berlin
lebende
Autor
und
Regisseur
einem
ganz
zentralen
Thema
des
jüdischen
Humors:
Der
Familie.
Im
Berlin
von
heute
lässt
er
zwei
zerstrittene
Familienzweige
aufeinander
treffen,
die
seit
dem
Mauerbau
voneinander
getrennt
waren
-
und
schildert
damit
liebevoll
einen
Zusammenprall
der
Kulturen.
"Mir
erschien
es
spannend,
eine
jüdische
Komödie
im
heutigen
Berlin
anzusiedeln.Eine,
die
nicht
mit
dem
erhobenen
Zeigefinger
arbeitet,
sondern
die
sich
Frechheiten
erlaubt," so
die
X
FILME-Produzentin
Manuela
Stehr. "Wozu
wir
keine
Lust
hatten,
war
eine
pädagogisch
angehauchte
Geschichte," bekräftigt
Barbara
Buhl.
Herr
Levy,
was
ist
das
Besondere
am
jüdischen
Humor?
Humor
ist
immer
dann
am
schönsten
und
berührendsten,
wenn
er
aus
einer
Not
und
damit
aus
einer
Situation
heraus
entsteht,
in
der
man
ein
starkes
Mitgefühl
mit
jemandem
hat.
Humor
ist
das
wahrscheinlich
schönste
und
legitimste Überlebensmittel.
Der
jüdische
Humor
zeichnet
sich
dadurch
aus,
dass
er
ziemlich
schonungslos,
frech
und
durchaus
selbstironisch
mit
den
menschlichen
Schwächen
und
Macken
umgeht - auch
mit
den
Eigenheiten
der
Juden.
Und:
Der
jüdische
Witz
nährt
sich
aus
der
psychologischen
Kenntnis
des
Menschen,
das
finde
ich
schön.
Was
gab
den
Impuls
zu
einer
jüdischen
Komödie?
Eine
Komödie
mit
jüdischen
Figuren
hat
den
Anspruch,
uns
in
Deutschland
zu
einer
bestimmten
Realität
zurückzuführen.
Die
jüdische
Kultur
war
mit
der
deutschen
sehr
stark
verschmolzen - in
allen
Sparten
der
Kunst
und
auch
in
der
Psychoanalyse - ihr
Ausdruck
war
gewollt
und
geliebt.
Das
Hauptproblem
heute
in
Deutschland
ist,
dass
die
meisten
Menschen,
wenn
sie
sich
mit
dem
Thema
Judentum
befassen,
auf
gar
keine
Erfahrungen
zurückgreifen
können.
Es
gibt
so
wenige
Juden
hierzulande,
dass
ich
behaupte,
80
bis
90
Prozent
der
Deutschen
kommen
gar
nicht
mit
ihnen
in
Berührung.
So
entsteht
natürlich
eine
Fremdheit,
die
durchdrungen
ist
von
schlechtem
Gewissen
die
Geschichte
betreffend.
Daraus
nähren
sich
irrationale
Berührungsängste
und
eine
Scheu
vor
dem "fremden
Volk".
Aber
wie
bei
anderen
Minderheiten
ist
es
immer
hilfreich,
wenn
man über
diese
Menschen
Filme
macht.
Filme,
die
herzerwärmend
sind,
mit
Figuren,
die
nicht
als
unantastbare
Idealmenschen
irgendwo
am
Horizont
stehen,
sondern
durchdrungen
sind
vom
alltäglichen
Chaos,
das
uns
alle
begleitet.
Wenn
man
ALLES
AUF
ZUCKER!
gesehen
hat,
hat
man
nicht
das
Gefühl,
dass
man
Juden
gesehen
hat
-
man
ist
Menschen
begegnet,
die
einen
berühren
und über
die
und
mit
denen
man
lacht.
Und
vielleicht
hat
man
das
Gefühl,
man
habe
einen
Juden
einmal
aus
völlig
neuen
Blickwinkeln
gesehen
und
verliert
ein
Stück
weit
die
Angst
vor
dem
Fremden.
|
|
Hatten
Sie
keine
Bedenken,
dass
das
teilweise
freche
Spiel
mit
Klischees
falsch
verstanden
werden
könnte?
Meine
größte
Angst
bestand
darin,
dass
Juden
sehr
schnell
bereit
sein
können,
hinter
kontroversen
und
humorvollen
Schilderungen
des
jüdischen
Lebens
antisemitische
Tendenzen
zu
vermuten.
Doch
derartige
Reaktionen
hab
ich
bisher
auf
ALLES
AUF
ZUCKER!
nicht
erlebt.
Meine
Eltern,
die
Jüdische
Gemeinde
zu
Berlin,
die
das
Projekt
unterstützt
hat,
meine
Schwester
und
mein
Schwager,
die
sehr
orthodoxe
Juden
sind,
gaben
mir
alle
ihren
Segen
und
lieben
ALLES
AUF
ZUCKER!
|
. |
Dani
Levy wurde 1957 in Basel geboren
und lebt seit 1980 in Berlin.
Nach einer wilden Kindheit
und Jugend als Clown und Akrobat
im Zirkus, als Gitarrist einer
Rockband und einem, wie er
selbst sagt, mittelmäßigen
Abi, spielte er in Basel (1977 - 79)
und Berlin (1980 - 83)
Theater, bevor er mit DU MICH
AUCH (1986) sein Regiedebüt
vorlegte, für
das er gleich den Preis für
den besten Film auf dem Komödienfestival
von Vevey erhielt. Weitere
Preise
erhielt
er
für
seinen
1988
gedrehten
ROBBYKALLEPAUL
(Publikumspreis
des
Max-Ophüls-Festivals
1989)
und
für
den
1991
entstandenen
I
WAS
ON
MARS |
Dani
Levy
gründete
gemeinsam
mit
Stefan
Arndt,
Wolfgang
Becker
und
Tom
Tykwer
die
Produktionsfirma
X
Filme
Creative
Pool.
2004
ALLES
AUF
ZUCKER!
Buch,
Regie
2002
VÄTER
Buch,
Regie
2001
ADRIANO - LETZTE
WARNUNG
Regie
(Musikvideo)
1999
DAS
GEHEIMNIS
DER
SICHERHEIT
Regie
(Kurzfilm)
1997
MESCHUGGE
Buch,
Regie
(und
Darsteller)
1995
STILLE
NACHT
Buch,
Regie
OHNE
MICH
Buch,
Regie
(und
Darsteller)
1991
I
WAS
ON
MARS
Buch,
Regie
(und
Darsteller)
1988
ROBBYKALLEPAUL
Buch,
Regie
(und
Darsteller)
1986
DU
MICH
AUCH
Buch,
Regie
(und
Darsteller)
Jaeckie
Zucker
................................................
Henry
Hübchen
Marlene
........................................................
Hannelore
Elsner
Samuel
....................................................................
Udo
Samel
Golda
...................................................................
Golda
Tencer
Thomas
................................................................
Steffen
Groth
Jana
........................................................................
Anja
Franke
Joshua
........................................................
Sebastian
Blomberg
Lilly
...........................................................................
Elena
Uhlig
Rabbi
Ginsberg
.........................................................
Rolf
Hoppe
Irene
.........................................................................
Inga
Busch
Regie
..........................................................................
Dani
Levy
Drehbuch
......................................
Dani
Levy
und
Holger
Franke
Kamera
.........................................................
Charly
F.
Koschnick
Schnitt
..........................................................
Elena
Bromund
BFS
Musik
...........................................................................
Niki
Reiser
Szenenbild
................................................
Christian
M.
Goldbeck
Kostümbild
..........................................................
Lucie
Bates
SFK
Maskenbild
.................................
Sabine
Lidl
Sabine
Hehnen-Wild
Casting
............................................................................
Risa
Kes
Land/Jahr:
Deutschland
2004
Dolby
SR-D
-
1:1,85
-
90
Minuten
Eine
Produktion
von
X
Filme
Creative
Pool
im
Auftrag
des
WDR
in
Co-Produktion
mit
BR
und
arte
http://www.zucker-derfilm.de |