Berlin,
 
SÉLECTION OFFICIELLE - FESTIVAL DE CANNES
Festival de Cannes 2003 - Preis der internationalen Filmkritik
Preis der russischen Filmkritik 2003: Beste Art Direction
Vater und Sohn


"Wenn ich in Lissabon und nicht nur in meiner Heimatstadt drehe, dann geschieht das, weil ich die europäische Kultur, Architektur, Schönheit ins Bild bringen will - etwas, das uns allen gehört und das uns nicht abhanden kommen darf.
Wir brauchen diese Schönheit, um der Globalisierung zu widerstehen. Wir brauchen diese Werte, um Menschen zu bleiben. Wir brauchen Filme, die Kunstwerke sind, wir brauchen solche Orte, damit unsere Seelen atmen können."
Alexander Sokurow.


"Mit Vater und Sohn ist Alexander Sokurow vielleicht die Krönung seiner unglaublichen Laufbahn gelungen. Der Film erzählt komplex und vielschichtig von männ-licher, mit Angst verbundener Identität - und wie wir diese Angst direkt von unseren Vätern erben." Filmmaker's Magazine

Nach Mutter und Sohn ist Vater und Sohn der zweite Teil von Sokurovs Familientrilogie. Der dritte Teil namens Zwei Brüder und eine Schwester ist gegenwärtig in Arbeit.

INHALT

Vater und Sohn leben seit vielen Jahren in einer Dachwohnung irgendwo in einer Stadt im Norden, eingesponnen in eine Welt aus Erinnerungen, Ritualen und gegenseitiger Fürsorge. Beide versuchen in ein eigenes Leben aufzubrechen. Doch es fällt ihnen unendlich schwer, sich voneinander zu lösen....
Vater und Sohn, der zweite Teil von Sokurows Familientrilogie, wurde in Lissabon und St. Petersburg gedreht. Die Kamera führte Sokurows langjähriger Weggefährte Alexander Burow, für die Art Direction wurde Natalia Kochergina mit dem Preis der Russischen Filmkritik ausgezeichnet.



Von der Freiheit, sich zu verlieren

Vater und Sohn ist der zweite Teil von Alexander Sokurows Filmtrilogie über das Drama menschlicher Beziehungen. Wie im ersten Teil, Mutter und Sohn, hat Sokurow die Form einer Parabel gewählt, die weder einen Anfang noch ein Ende, die weder eindeutige zeitliche noch topographische Bezüge hat. Der Zuschauer hat alle Freiheit, sich in der Zeit und den Orten dieses Films zu verlieren.


.Ein Sohn ohne Mutter, der ganz in der Liebe seines Vaters auf-
wächst, von der Wiege an bis zum Aufbruch ins eigene Leben. Nun erwartet ihn das un-
abhängige Leben eines jungen Mannes, der zu fernen Horizonten aufbrechen könnte. Seine Freundin verlässt ihn wegen eines anderen.


Er ist hin und her gerissen zwischen seiner Faszination für die vergangene Laufbahn des Vaters und der Erfahrung einer unglücklichen Liebe.
Dieser Zwiespalt bleibt ungelöst. Die Sorgen des Sohnes erreichen das Universum des noch jungen Vaters und zerreißen den Kokon, in dem sich beide eingesponnen haben. Von nun an werden Vater und Sohn, jeder für sich, ihr eigenes Leben haben - und sich irgendwann in der Zukunft wiederfinden. Alexander Sokurow arbeitet zur Zeit an Zwei Brüder und eine Schwester, dem letzten Teil der Trilogie.


Die Erzählung eines Traums


Auszüge aus Alexander Sokurows Konzept zu Vater und Sohn
Die Welt dieses Films ist eine künstlerische ,Bildwelt', entworfen von einem Regisseur und seinem Bühnenbildner. Diese Welt darf die reale Welt nicht ko-pieren, auch wenn es dort Menschen gben mag, die unseren ,Helden' ähnlich sind. Es geht mir darum, etwas Lyrisches zu schaffen, vergleichbar vielleicht mit einem Märchen oder einer leisen, zärtlichen Novelle.
Die Beziehungen zwischen den Personen im Film sind zu harmonisch, zu einfach, zu offen, zu aufrichtig, um in einer wirklichen Lebenssituation bestehen zu können. Gerade diese Beziehungen zeigen wir, die in der Wirklichkeit kaum vorstellbar sind, Beziehungen, die es vielleicht überhaupt nicht gibt. Vielleicht ist das alles nur die Erzählung eines Traumes.



Die Personen, um die es geht, leben in einer Stadt, die zu alt ist, um nicht schön zu wirken - und zu schön, um wirklich erkennbar zu sein. Es ist eine besondere Stadt. Der eine Teil der Stadt liegt an den wunderschönen Ufern eines breiten Flusses; ihr anderer Teil liegt an Hügeln, mit schmalen Gassen und steilen Straßen, durch die die kurzen Wagen der Straßenbahnen sich langsam nach oben schieben. Das Bild der Stadtmitte ist geprägt von alten Häusern und engen Hinterhöfen. Ihre miteinander verbundenen Dächer bilden so etwas wie eine zweite Etage der Stadt. Dort ,wohnen' und leben die Menschen, das ist ihr Raum, ihr Ort. Denn die Straßen, die da unten liegen, brauchen sie nicht...
Die Erzählung spielt im Herbst. Die Stadt ist versunken im Nebel. In diesen Stunden ist sie besonders schön, manchmal auch traurig. Der Herbst muss ein warmer Herbst sein.

Alexander Sokurow (Regie)


Geboren 1951 in Siberien. Einen großen Teil seiner Kindheit verbringt er an wechselnden Orten, je nachdem wohin sein Vater, ein sowjetischer Armeeoffizier, versetzt wird. Geschichtsstudium an der Universität von Gorki, dann Aufnahme an der Moskauer Filmhochschule. 1978 will Sokurow das Filmstudium mit seinem ersten Spielfilm Die einsame Stimme des Menschen abschließen.

.Der Film wird von der Schulleitung und der sowjetischen Regierung jedoch abgelehnt, ebenso wie seine Filme, die in der Folgezeit in den Leningrader Dokumentar-
filmstudios entstehen.
Das faktische, fast zehnjährige Verbot von Sokurows Filmen wird 1986 nach Fürsprache von Andrej Tarkowski gelockert.


Die Filmographie von Alexander Sokurow umfasst mittlerweile über 30 Titel, viele davon wurden inter-national ausgezeichnet.

CAST

Vater ........................................................Andrej Shchetinin
Sohn .......................................................Alexej Neymyshew
Sascha ...................................................Alexander Razbash
Fedor ..............................................................Fedor Lavrow
Mädchen ...................................................Marina Zasukhina


STAB

Regie .....................................................Alexander Sokurow
Buch .........................................................Sergej Potepalow
Kamera ......................................................Alexander Burow
Schnitt ..........................................................Sergej Iwanow
Art Director ............................................Natalya Kochergina
Musik ....Andrej Sigle, nach Motiven von Peter Tschaikowsky
Kostüme ...............................................Bernadette Corstens
Maske ......................................................Zhanna Rodionova
Sound Design ..............................................Sergej Moshkow


Länge: 84 (Min) Verleih: Piffl Medien Produktions ort/- jahr: Deutschland/Russland/Niederlande/Frankreich 2003
Startdatum: 12.08.2004




Links zum Film

http://sokurov.spb.ru/
http://www.vater-und-sohn-der-film.de/
http://www.german-cinema.de/archive/film_view.php?film_id=987
Alexander Sokurov & His Cinema of Spiritual Oppression
   (A Reflection on the Film "Mother and Son")

Märchen ohne Anfang und Ende von Martin Rosefeldt - arte, 23.05.03
  
 
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