Berlin,
 
Verrückt nach Paris

Deutschland 2001
Regie: Eike Besuden und Pago Balke
Darsteller:
Paula Kleine, Wolfgang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz, Aglaia Szyszkowitz u.a.
Buch Eike Besuden, Pago Balke
Kamera Piotr Lenar
Länge: 90 Min.
Filmverleih: Neue Visionen
Start: 12. September 2002

http://www.verruecktnachparis.de/start.php

INHALT


Drei Behinderte machen auf eigene Faust Urlaub vom Heim. Daraus entwickelt sich ein temporeiches Road-Movie, das an Witz und Situationskomik manch andere Komödie in den Schatten stellt und an dessen Ende die drei mit beneidenswerter Kraft und Verstand die Verwirklichung ihrer Träume vorangetrieben haben werden. Hilde, Karl und Philip leben in einem Heim für Behinderte. Hilde arbeitet als Küchenhilfe und schält eimerweise Kartoffeln, Philip und Karl stellen in einer betreuten Werkstatt Watschelenten her. Alle drei sind frustriert und gelangweilt.

Ein paar Tage Urlaub wollen sie sich nehmen und hauen aus dem Heim ab. Die drei verhalten sich dabei auffallend clever, schließlich haben sie im Heim gelernt, ihre Sachen selbst in die Hand zu nehmen. Enno, ihr Betreuer, ausgebrannt von seiner Arbeit, macht sich widerwillig auf den Weg, das Trio zurückzuholen. Eine Verfolgungsjagd mit Hindernissen beginnt, die über Umwege bis nach Paris führt. Dabei lässt sie ihre absolute Solidarität untereinander ihrem Pfleger immer eine Nasenspitze voraus sein. Am Ende ist nichts mehr wie es war. Denn nach Paris ist alles verrückt. Eike Besuden und Pago Balke ist mit Verrückt nach Paris eine fulminante Komödie gelungen, die nach der Uraufführung auf der diesjährigen Berlinale und auf weiteren Festivals vom Publikum euphorisch gefeiert wurde.

Faszinierend ist die Leistung der behinderten Hauptdarsteller, die mit entwaffnenden Charme, natürlicher Ausstrahlung und großem Selbstbewusstsein mehr oder weniger sich selbst spielen, dabei aber eine witzige Distanz finden, die den Zuschauer unmittelbar und vorbehaltlos einnimmt und jede Betroffenheit von Beginn an im Lachen erstickt.



CRAZY FOR PARIS Hilde, Philip and Karl all live in a home for disabled people in Bremen. Hilde helps out in the kitchen, while Philip and Karl make children's toys in a supervised workshop.Enno, their supervisor, goes about his job coolly, keeping an ironic distance between himself and the proceedings. His relationship to his girlfriend,Chris, isn't much different.She works in the office of the home's director, Kollakowski; she is currently organising a party for the sponsors of the new "Park Foundation" project - which Kollakowski hopes will help to further his career.Philip, who is a thalidomide victim, becomes embroiled in a nasty argument with his girlfriend, Vanessa. In the meantime, Enno manages to spoil Karl's chances of getting a job outside the supervised workshop. One day, while the home's inhabitants are out walking the mud flats with Mr. Kollakowski; Hilde, Philip and Karl decide to peel off on their own. Equipped with a little luggage, Hilde's savings and a bundle of toy ducks, they get on a train bound for Cologne.Their very own excursion! When they arrive in Cologne they start selling their wooden ducks in front of the cathedral; this gets them into a fist fight with a gang of youths.A charitable organisation based at the railway station takes the trio in and informs the home of their whereabouts. Several frantic telephone calls later, the three runaways manage to slip away unnoticed yet again. They miss their train back to Bremen - but this only makes them all the more determined to embark on a proper journey. By now, Enno is on his way to Cologne to retrieve the truants and take them back to the home.With the help of the police, he starts searching for them everywhere - in vain.Meanwhile, Hilde has booked couchette tickets for them all on the night train to Paris. Enno misses the runaways by a hair's breadth; he leaps into a taxi and drives off after the train, but doesn't manage to catch up with them until the train stops at Liège. He finally discovers the trio on the train - but it won't stop again now until it reaches Paris . . .



Die Darsteller/innen


ENNO und alle anderen "normalen" Figuren wurden mit professionellen SchauspielerInnen besetzt. Die Hauptpersonen der Geschichte, Hilde, Philip und Karl, sind drei SchauspielerInnen des Bremer Blaumeier-Ateliers auf den Leib geschrieben. Paula Kleine, Frank Grabski und Wolfgang Göttsch leben in Bremen und haben langjährige Theatererfahrung". Alle weitere Figuren aus den "Behinderten-Szenen" sind ebenfalls von Blaumeier-Schauspielern übernommen worden.



FESTIVALS


52. Internationale Filmfestspiele Berlin (Berlinale) Perspektive Deutsches Kino
12. Filmkunstfest Schwerin
13. Internationales Filmfest Emden, Aurich, Norderney Verrückt nach Paris wird vom Publikum mit dem Bernhard-Wicki-Preis ausgezeichnet
12. Cologne Conference Internationales Fernseh- und Filmfest Köln
Filmfestival Lagow (Polen)


REGIE


Pago Balke was born in 1954. After studying Art and Germanic Studies, he founded an alternative school for the educationally handicapped. In 1987, he began a career as a cabaret artist and singer. From 1987-1998, he worked as an actor and director at the Blaumeier Atelier in Bremen and has been acting at the Bremen Theater since 1998. Crazy for Paris marks his feature film debut.
Eike Besuden was born in 1948. After taking a teaching degree to become a grammar school teacher, he taught for seven years. He then began working freelance for Radio Bremen and has been directing documentaries since 1989. A selection of his television films includes: Dann bin ich eben weg, na und? (1989), Endje van'd Welt (1992), Zurueck nach Rom (1994), Irre menschlich (1995), Wenn der Teufel in die Kirche kommt... (1996), Der vergessene Krieg (1997), Gruene Lady, du laechelst mich an! (1999), Warten auf ein neues Leben (2000), and many more. Crazy for Paris is his feature film debut.

PRESSE


Eike Besuden und Pago Balke ist mit "Verrückt nach Paris" eine fulminante Komödie gelungen, die nach der Uraufführung auf der diesjährigen Berlinale und auf weiteren Festivals vom Publikum euphorisch gefeiert wurde. Faszinierend ist die Leistung der behinderten Hauptdarsteller, die mit entwaffnenden Charme, natürlicher Ausstrahlung und großem Selbstbewusstsein mehr oder weniger sich selbst spielen, dabei aber eine witzige Distanz finden, die den Zuschauer unmittelbar und vorbehaltlos einnimmt und jede Betroffenheit von Beginn an im Lachen erstickt.
2000 filmz.de

"Hilf dir selbst, sonst hilft die keiner" heißt die Devise, die sie auch mal erstaunlich selbstsüchtig werden läßt. So schlägt sich der Zuschauer schnell auf die Seite der drei Protagonisten, die mit beneidenswerter Power und Verstand die Verwirklichung ihrer Träume vorantreiben. Dabei läßt sie ihre absolute Solidarität untereinander ihren Pflegern immer eine Nasenspitze voraus sein. Ein Umstand, aus dem der Film viel Witz und Esprit bezieht. Kommentiert wird das Ganze tagebuchartig mit einem pointierten Off-Kommentar von Hilde, den man einer Behinderten kaum zutrauen würde. Wer die 75jährige(!) aber nach der Vorführung auf der Bühne erlebt hat, weiß, dass in diesem Spielfilm mehr Wahrheit als Fiktion steckt.
Kalle Somnitz Programmkino.de

LINKS


blaumeier.de
Der Trailer (Quicktime) high / low
http://www.taz.de/
Interview Berlinale Radio 1 Fr, 15. Februar 2002 [Real Video, 6'27"]