Berlin,
 
Land/Jahr: Deutschland 2001
Kinostart: 4. Oktober 2001
Länge: 78 Min.
Verleih: Warner
Link: http://www.derkleineeisbaer.de/
Sprecher:
Mijail Verona (Lars), Maximilian Artajo (Robby), Jochen Busse (Kalle), Mike Krüger (Nalle), Bernd Stelter (Palle), Ingolf Lück (Mika), Vanessa Petruo (Manili), Jeanette Biedermann (Greta), Dirk Bach (Caruso), Sandro Blümel (Pieps), Harry Rowohlt (Hippo), Adak Azdasht (Lena), Wolfgang Völz (Sopho), Barbara Adolph (Großmutter), Anke Engelke (Mutter Eisbär)
  PRODUKTIONSFIRMA
CARTOON-FILM ging 1976 als Ein-Mann-Unternehmen des Graphikdesigners Thilo Graf Rothkirch an den Start der Zeichentrickfilmproduktion. Es begann mit kleinen Projekten wie: "Otto, der Strassenhund" und der "Tobias Totz"- Bildergeschichte. Heute arbeiten in den Ateliers an der Bergmannstrasse, über den Dächern von Berlin-Kreuzberg, bis zu 80 Zeichnerinnen und Zeichner.
http://www.cartoon-film.de/index.htm

  INTERVIEW
Dann gehst du am Ende ins Kino und denkst dir,
der ist ja ganz toll geworden.

MMM Wie lange war die Produktionszeit des Filmes ?
LINDA ungefähr zwei Jahre
MMM Wieviel Menschen arbeiten an so einem Animationsfilm ?
LINDA An dem Film haben vier Studios in Berlin, Hamburg, Bottrop und Halle gearbeitet, und das
waren ungefähr zweihundert Zeichner/innen.
MMM Gibt es in dem Film auch Computeranimation oder ist das ein reiner Zeichentrickfilm ?
LINDA Es gibt auch Computeranimation, das schwarze Schiff, welches die ganzen Fische wegfrisst
und auch teilweise Fischschwärme. Die wurden am Raster entwickelt. Natürlich gibt es vorher eine Modellzeichnung.Unser Studio legt aber sehr viel Wert auf Handarbeit und der Computer wird nur da eingesetzt , wo es anders nicht möglich ist, wie zum Beispiel bei Wasser. Es kommt auf die Produktionsfirmen an, wo sie ihren Schwerpunkt legen.
MMM Inwiefern ist der Autor des Buches an dem Film beteiligt ?
LINDA Der Autor des Buches hat an dem Film wesentlich mitgewirkt. Vorab müssen Modelblätter
entwickelt werden, da man nicht direkt aus dem Buch den Charakter nehmen kann, der ist ja nicht filmtauglich. Der Autor segnet schlussendlich alle Modellblätter ab.
MMM Gibt es auch künstlerische Freiheit oder schaut sich der Autor alles an ?
LINDA Gibt es später schon, am Anfang geht es darum den Stil festzulegen.Es muss schon so sein
wie es im Buch ist und so ist es ja auch geworden.
MMM Wie muss man sich das Zeichnen vorstellen ?
LINDA gezeichnet wird nur schwarz-weiß, also ein Outline, nur die Linie ist schwarz. Das wird
eingescannt dann werden von den Zeichnungen Farbmodelle gemacht und die werden mit dem Computer eingefärbt.
MMM was ist das für ein Gefühl, wenn man den Film nach zwei Jahren Arbeit im Kino sieht ?
LINDA Rührend (lacht) Naja in den zwei Jahren geht man durch gut und böse, ist ja nicht so das es
die ganze Zeit Spaß macht.Am Anfang geht man mit großen Enthusiasmus ran und es gibt dann Sachen die wollen einfach nicht klappen. Man arbeitet zwei Jahre lang mit den gleichen Figuren und teilweise kann man sich bei der Arbeit gar nicht vorstellen wie das am Ende als Ganzes ausehen wird. Dann gehst du am Ende ins Kino und denkst dir, der ist ja ganz toll geworden. Du siehst auch deine Alptraumszenen wieder, wo du dachtest das du es nicht hinkriegst und es sieht gut aus.
MMM was ist das Schlimmste, was bei der Arbeit passieren kann ?
LINDA wenn der Kaffee alle ist, dann muss sofort jemand in die Markthalle rennen, sonst geht es
nicht weiter.
LInda arbeitet bei Cartoon-Film in Berlin als Zeichnerin Interview: Andreas Schäfer Nov-2001