Berlin,
 
Constantin Film präsentiert eine Claussen+Wöbke Filmproduktion
Herz im Kopf
Deutschland 2001
Regie: Michael Gutmann
Drehbuch: Michael Gutmann Hans-Christian Schmid
Kamera: Hans-Christian Schmid
Schnitt: Monika Abspacher
Kostüm: Ruth Löffelholz
Darsteller: Tom Schilling Alicja Bachleda-Curus Leonard Lansink Katharina Müller-Elmau Anna von Berg Matthias Schweighöfer Sebastian Kroehnert u.v.a.
Kinostart: 06. Juni 2002 89 Min. FSK: ab 6 International Festival Screenings Hof 2001
http://www.herz-kopf.de/index2.html


Inhalt


Jakob (TOM SCHILLING) hat die Schule geschmissen und sich zu seinem Vater nach Berlin abgesetzt, weil er den Tod der Mutter nicht ertragen konnte. Doch auch dort haben sich die Dinge nicht wie erhofft entwickelt und er flüchtet sich zu seiner älteren Schwester Petra (ANNA VON BERG) nach Frankfurt. Petra, hochschwanger und vom Freund verlassen, kann sich und ihren achtjährigen Sohn Patrick (MARCELLO MAHR) gerade so über Wasser halten. Schnell ist klar, dass Jakob mit anpacken muss, obwohl er doch eigentlich nur auf der Durchreise ist...

Als Jakob auf Wanda (ALICJA BACHLEDA-CURUS) trifft, verliebt er sich Hals über Kopf in das hübsche, polnische Aupair-Mädchen. Gefordert von dem Haushalt ihrer Gasteltern, den Gebhards (LEONARD LANSINK und KATHARINA MÜLLERELMAU), reagiert Wanda nur zögerlich auf seine Annäherungsversuche, zumal die Gebhards nicht gerade von Jakob angetan sind. Aber Jakob und Wanda kämpfen, beide auf ihre eigene Art.

When his mother died, Jakob was unable to cope with his life. He quit school and moved to Berlin to live with his father. But things didn't work out, and now, a year later, he packs his bags and returns home to the Frankfurt suburbs to live with his older sister Petra. Although planning on only passing through, Jakob soon realizes he'll have to help her out. Petra is pregnant, her boyfriend has just left her and she can barely make ends meet for herself and her eight-year-old son. Just after his return home, Jakob meets Wanda, a Polish au-pair girl living there. The more he sees her, the more he falls in love with her. Wanda is attracted to him too, but she's hesitant to give in to his attentions. She's responsible for the household of the Gebhard family and takes care of their two kids - but the Gebhards aren't too pleased to have Jakob hanging around. And Wanda's friends don't really like him either. If love is to win, they must both follow their hearts...





Michael Gutmann Regisseur und Co-Autor


Michael Gutmann studierte von 1981 bis 1986 an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film. Daneben arbeitete er als Comiczeichner und Kurzgeschichtenautor (unter anderem für "Titanic"), ehe er 1990 mit den beiden Kurzfilmen "Von Zeit zu Zeit" (ausgezeichnet mit dem Filmband in Gold) und "Der Strandpirat" (Kodak-Förderpreis in Hof) seine Regiekarriere begann.

Für das Fernsehen schrieb und inszenierte er zunächst einige Folgen der Serien "Das Nest" und "Fall für zwei". Es entstanden weitere Kinokurzfilme, von denen "How I Got Rhythm" (1993) der bekannteste ist. Gemeinsam mit Felix Mitterer schrieb er 1994 den Tatort "Der König kehrt zurück", bei dem er auch Regie führte. 1995 folgte die Komödie "Rohe Ostern" (Buch Mathias Dinter), und im selben Jahr begann auch die Zusammenarbeit mit Hans-Christian Schmid, der für "Nach fünf im Urwald" einen Co- Autor suchte.

Aus diesem Autorenteam gingen eine Reihe erfolgreicher Filme hervor: 1996 entstand unter der Regie Gutmanns der Fernsehfilm "Nur für eine Nacht" (Grimme-Preise für Buch und Regie), 1997 - 1999 die Kinofilme "23" und "Crazy", die Hans-Christian Schmid inszenierte. Zuletzt schrieb und inszenierte Gutmann den Fernsehfilm "Glatteis", der 1998 in Hof seine Uraufführung erlebte. Für Michael Gutmann ist HERZ IM KOPF die fünfte Zusammenarbeit mit Hans- Christian Schmid.

Michael Gutmann was born in Frankfurt am Main in 1956. After studying Art and German at the University of Frankfurt, he studied at the Academy of Television & Film (HFF/M) in Munich. He has worked as a screenwriter and comic artist as well as lecturer at the film schools in Ludwigsburg, Munich and Cologne.

Filmografie - Michael Gutmann (Auswahl):
Filmtitel 1990 Von Zeit zu Zeit - Kurzfilm Regie, Buch Der Strandpirat - Kurzfilm Regie, Buch 1993 How I Got Rhythm - Kurzfilm Regie, Buch 1994 Tatort: Der König kehrt zurück - TV Regie 1996 Nach fünf im Urwald Co-Autor Regie: Hans-Christian Schmid Rohe Ostern Regie 1997 Nur für eine Nacht - TV Regie, Co-Autor 1998 23 Co-Autor Regie: Hans-Christian Schmid Glatteis - TV Buch und Regie 2000 Crazy Co-Autor Regie: Hans-Christian Schmid 2002 HERZ IM KOPF Regie, Co-Autor



INTERVIEWS Tom Schilling
Mit den Produzenten Claussen und Wöbke hast Du schon bei "Crazy" zusammengearbeitet. Ein Grund mehr, auch bei HERZ IM KOPF zuzusagen?
Ja unbedingt. Es war schon ein Schlüsselerlebnis, "Crazy" zu machen. Mir war vorher nicht klar, dass man sich in dieser Branche so aufgehoben fühlen kann, dass man so ernst genommen wird wie am Set von "Crazy". Ich glaube, Claussen und Wöbke kümmern sich auch sehr um die Drehbedingungen, damit die Stimmung im Film passt, damit auch jeder glücklich ist und es keinem schlecht geht.
Michael Gutmann und Hans-Christian Schmid haben bei HERZ IM KOPF die Positionen getauscht. Kanntest Du Michael Gutmann schon von "Crazy"?
Er war damals zweimal am Set, aber ich habe nicht wirklich mit ihm geredet. Dann habe ich ihn erst ein halbes Jahr nach den Dreharbeiten wieder gesehen. Aber ich fand ihn damals schon sehr nett, er ist ein sehr umgänglicher und höflicher Mensch. Als wir dann später das Buch zum Film "Crazy" gemacht haben, haben wir einen Tag miteinander verbracht. Und da hat er angedeutet, dass er ein neues Projekt hat und zwei Wochen später hat er mir das Drehbuch gegeben.
Was hat Dich gereizt, die Rolle des Jakob in HERZ IM KOPF zu übernehmen?
Ich bin ein großer Fan von Michael und Hans-Christian. Bei sämtlichen Filmen, die sie geschrieben und inszeniert haben, hätte ich gerne mitgespielt, wenn es eine Rolle für mich gegeben hätte. Die beiden gehen auch immer sehr liebevoll mit den Figuren um. Und an diesem Buch hat mich an erster Stelle gereizt, wie behutsam dieses Thema angegangen wird. In anderen Filmen läuft das meist sehr einfach, undifferenziert ab. Da geht es einem entweder schlecht oder gut, Zwischentöne gibt es nicht. In diesem Film aber gibt es viele. Sämtliche Gefühle, die man nicht beschreiben kann, spürt man.

"Crazy" war eher ein Ensemble-Film. In HERZ IM KOPF hast Du die Hauptrolle. Geht man an so etwas anders heran?
In "Crazy" lief alles sehr nett und gleichberechtigt ab. Und auch diesmal bin ich wie jemand, der da einfach mitspielt, reingegangen. Ich war nicht besonders aufgeregt, vor allem, weil ich mich so gut aufgehoben gefühlt habe. Wenn ich eine Hauptrolle in einem anderen Film gehabt hätte und bei einem Regisseur, der strenger oder direkter gewesen wäre, dann hätte ich vielleicht schon Angst davor gehabt.
Der Jakob scheint Dir wesentlich näher zu sein als der Janosch aus "Crazy".
Auf jeden Fall. Diese Rolle ist mir sicherlich von den Rollen, die ich bis jetzt spielen durfte, am nächsten. Bei "Crazy" habe ich am Anfang überhaupt nicht verstanden, warum ich den Janosch überhaupt spielen soll. Es ist nämlich erst einmal schwierig, aus sich herauszugehen und eine Szene zu dominieren. Bei HERZ IM KOPF fiel es mir dagegen leicht, weil ich jeden Schritt nachvollziehen konnte. Ich wusste genau, wo die Rolle hin soll und was von mir verlangt wird, was Michael sehen will.

Interview Alicja Bachleda-Curus


Wie wurde während der Dreharbeiten das Sprachproblem gelöst?
Das war schon ein bisschen schwierig, vor allem in der ersten Woche. Denn die anderen Schauspieler fingen an manchen Stellen zu improvisieren an. Was für mich besonders schwierig war, weil ich ja nur den Text, den ich auswendig gelernt hatte, kannte. Außerdem haben sie am Anfang immer nur auf Deutsch mit dem Regisseur diskutiert und dann vergessen, mir das Ganze zu übersetzen. Später, als ich dann auch immer mehr Deutsch verstand, wurde es besser.
Was hat Dich an der Story von HERZ IM KOPF fasziniert?
Was mir an der Geschichte besonders gefallen hat, war ihre Einfachheit, ihre Normalität und dass sie auf gewisse Weise das wirkliche Leben widerspiegelt. Ich finde, dass das typische Verhalten von Teenagern und die Atmosphäre, in der sie leben, exakt wiedergegeben wird. Außerdem gibt es für das Publikum jede Menge Identifikationsfiguren.
Wie zum Beispiel Wanda, die Figur, die Du spielst.
Ja, was ich auf jeden Fall vermeiden wollte, war, in Stereotypen zu verfallen. Ich wollte nicht dieses schüchterne, etwas einfältige polnische Mädchen spielen, von dem man sich in Deutschland scheinbar schon ein Bild gemacht hat. Wenn man in ein fremdes Land geht, fernab von der eigenen Familie und den Freunden lebt, dann muss man schon ziemlich genau wissen, was man will. Und genau das erlebt Wanda, sie ist zum ersten Mal für ihr Leben allein verantwortlich und diese Herausforderung nimmt sie selbstbewusst an.
Obwohl Du kaum Deutsch kannst, hört man in HERZ IM KOPF Deine Stimme. Wie geht das?
Das hat etwas mit Sprachgefühl zu tun. Deutsch besitzt zum Beispiel eine ganz andere Melodik als Polnisch. Meistens habe ich Regisseur Michael Gutmann genau dabei zugehört, wie er bestimmte Dinge betont. Und dann habe ich während des Drehs die Dialoge so gesprochen, wie ich sie vom Gefühl her als richtig, als stimmig erachtete.
Wie war die Zusammenarbeit mit Tom Schilling. Hat auch er vergessen, in Englisch mit Dir zu reden?
Natürlich, es gab auch hin und wieder Probleme. Aber dadurch, dass wir große Sympathie füreinander hegen, haben wir alle Hürden gemeistert.
Und wie lief es mit Michael Gutmann?
Auch hier bestand die größte Schwierigkeit in der Sprachbarriere. Aber abgesehen davon ist er einfach ein toller Regisseur, sehr intelligent und sehr clever. Dafür bewundere ich ihn.


Pressestimmen

"Herz über Kopf" ist ein ganz alltäglicher Film über das Sich-Verlieben, die kleinen Gesten, die Angst, sich zu öffnen, missverstanden zu werden und ein Risiko einzugehen; ein Film, der sich ganz auf die wenigen Tage konzentriert, in denen er spielt. Bewundernswert ist der Mut, das Handeln der Figuren nicht zu über-psychologisieren und auch die für Jakobs mitunter unberechenbares Ausrasten so wichtige Vorgeschichte mehr anzudeuten als sie in hölzerne Dialoge oder Rückblenden aufzulösen. Ulrich Kriest Filmdienst

"Herz über Kopf" hat die gleiche Stärke wie schon "Nach fünf im Urwald" oder "Crazy", für die Gutmann und Schmid die Bücher geschrieben haben: Es ist eine höchst authentische Geschichte über Jugendliche. So wie Jakob und Wanda auf der Leinwand erscheinen, erinnern sie hundertprozentig an die Jungs und Mädchen aus der eigenen Clique vor zig Jahren oder an die Kids, die heute unterwegs sind. Die Dialoge entsprechen ihrer Sprache, die Probleme sind die, die man genauso hat, wenn man erwachsen wird. Hans Christian Schmid liefert ein weiteres Mal den Beweis, dass er einer der wenigen ist, die sensible Geschichten über Heranwachsende erzählen können, und Michael Gutmann zeigt, dass auch er als Regisseur bestehen kann. "Herz über Kopf" ist leicht und locker inszeniert, das Timing der Pointen sitzt, und der Spannungsbogen wird die Teenies bei der Stange halten. Sandra Vogell Programmkino.de



Der Titel

Der Titel HERZ ÜBER KOPF wurde umbenannt in: HERZ IM KOPF, so stand es in der Pressemitteilung von Constantin Film . Wir haben ein bischen gestöbert. Fools Rush In - oder der deutsche Verleihtitel: Herz über Kopf war leider schon vergeben.
Titel Deutschland: Fools Rush In - Herz über Kopf Titel USA: Fools Rush In Genre: Liebeskomödie Farbe, USA, 1997, FSK 6 Kino Deutschland: 1997-08-14 Laufzeit Kino: 112 Minuten Kinoverleih D: Columbia Tristar
Herz im Kopf ist aber viel schöner...