Berlin,
 
Beijing Bicycle
Ein Film von Wang Xiaoshuai

Volksrepublik China/Frankreich 2001,
113 Min., 35 mm(1:1,85), Dolby SR, deutsche Fassung und Originalfassung mit Untertitel

INHALT

Beijing, heute. Guei, ein 16-jähriger Junge vom Land, kommt mit großen Erwartungen in die Stadt. Er findet Arbeit bei einem Kurierdienst, der ihn einkleidet und ihm ein Fahrrad zur Verfügung stellt: ein neues, silberfarbenes Mountainbike. Sobald er 600 Yuan verdient hat, wird das Rad ihm gehören. Kurz bevor Guei das Geld zusammen hat, verschwindet das Rad, geklaut am hellichten Tag. Ein wichtiger Auftrag wird vermasselt, und er wird entlassen. Doch Guei, starrköpfig wie er ist, bleibt hartnäckig und kann seinen Chef zu einer Vereinbarung überreden: Wenn er das Fahrrad wiederfindet, behält er seinen Job. Verzweifelt läuft er durch ganz Beijing, um es zu suchen. Wie durch ein Wunder erkennt ein Freund von ihm das Rad wieder. Allerdings sitzt auf ihm jetzt Jian, ein Schüler, der es auf dem Flohmarkt gekauft hat. Ebenso wie Guei sieht er sich als rechtmäfliger Besitzer des Fahrrads. Für Guei ist es die materielle Grundlage seiner Existenz, für Jian Statussymbol, um in der Clique akzeptiert zu werden. Ein verbissener Kampf um das Fahrrad beginnt ...

Das Fahrrad

Das Fahrrad war immer schon eines der Wahrzeichen Beijings, wenn nicht ganz Chinas. über Jahre hinweg war es das einzige Fortbewegungsmittel der ganzen Familie. Als ich klein war, war die Tatsache, mehrere Räder zu besitzen, ein Zeichen von Wohlstand oder von Pfiffigkeit. Vor der Zeit, als sich China öffnete, war der Status einer Familie daran abzulesen, ob man die ,4 Großen besaß eine Uhr, eine Nähmaschine, ein Radio und ein Rad.

Heute sind die ,4 Großen nicht mehr dieselben. Obwohl das Rad einiges von seinem Ruhm eingebüßt hat, ist es immer noch ein wichtiges Fortbewegungsmittel geblieben, denn es gibt nach wie vor wenig Motorräder oder Autos. Es ist nicht mehr der Gegenstand, den sich alle wünschen, dennoch gibt es das Bedürfnis danach, da man es täglich braucht, auch wenn man es gerne ersetzen würde. Im Unterschied zur Nähmaschine oder zum Radio ist das Rad nach und nach zu einem Symbol für ,Mangel an Wohlstandë geworden.

Guei, der Kurier, verfügt über ein Rad; für ihn ist es das Zeichen einer sozialen Entwicklung und ein wichtiger Unterschied im Vergleich zu seinem Leben auf dem Dorf. Jian, obwohl auf der höheren Schule, stammt aus einer bescheidenen Familie, die immer noch staunend vor einem Fahrrad steht und für die der Kauf eines solchen eine wichtige Entscheidung darstellt. Jians Liebe für das Rad übersteigt sein eigentliches Bedürfnis. Sein Wunsch, es zu besitzen, ist durch den Stolz begründet, den er vor seinen Freunden empfindet.

 
Beijing

Beijing ist eine Stadt mit vielen Kontrasten: Höfe, Gassen, in denen man sich verliert, alte Menschen, die sich sonnen, traditionelle Dächer. Und in anderen Viertel moderne Gebäude und die Bewegungen einer großen, modernen Metropole. Aber es gibt immer weniger Gassen; Orte, an denen wir filmen konnten, gab es nur wenige.

Wir mussten oft den Drehort wechseln. Für die Verfolgungsszenen wollte ich jedes Mal den Aufnahmewinkel ändern, aber wir konnten nicht die ganze Zeit dieselben Orte verwenden. Wir mussten jedesmal mit den Bewohnern und den Organisationen von Neuem sprechen. Mir ist klar geworden, dass dieser malerische Aspekt der Stadt im Begriff ist, zu verschwinden, obwohl mir gleichzeitig bewusst ist, dass die Bewohner dieser Viertel das Recht auf bessere Lebensbedingungen haben.


 
Pressestimmen

,,Die Bilder, die der Kameramann Liu Jie nahezu gemalt hat, sind sanft und so musikalisch, dass es kaum der Musik bedarf. ,Beijing Bicycleë ist eine filmisch stimmungsvoll gemachte Momentaufnahme von der Jugend in einer asiatischen Stadt."SPIEGEL ONLINE
,,Mit diesem meisterlichen, tadellosen Film stellt sich Wang Xiaoshuai in die erste Reihe der nun zahlreichen, weltberühmten Filmemacher aus China." LOS ANGELES TIMES




CREDITS und DATEN

HAUPTROLLEN UND IHRE DARSTELLER
Guei . . . . . . . . . . . . . Cui Lin
Jian . . . . . . . . . . . . . Li Bin
Qin. . . . . . . . . . . . . . Zhou Xun
Xiao . . . . . . . . . . . . . Gao Yuanyuan
Da Huan. . . . . . . . . . L Shuang
Vater . . . . . . . . . . . . Zhao Yiwei
Mutter . . . . . . . . . . . Pang Yan
Rong Rong. . . . . . . . Zhou Fangfei
Manager . . . . . . . . . Xie Jian
Buchhalter. . . . . . . . Ma Yuhong
PREISE BEI DER BERLINALE 2001 Silberner Bär, Grofler Preis der Jury Piper Heidsieck New Talent Awardfür die besten jungen Schauspieler CUI LIN und LI BIN
arsenalfilm@t-online.de www.arsenalfilm.de PRESSE: Filmpresse Meuser EgenolffStrafle 13 H 60316 Frankfurt Tel.: 0 69 - 40 58 04-0 Fax: 0 69 - 40 58 04 13 filmpresse.meuser@t-online
Regie. . . . . . . . . . . . Wang Xiaoshuai
Buch . . . . . . . . . . . . Wang Xiaoshuai, Tang Danian,
. . . . . . . . . . . . . . . . .Peggy Chiao, Hsu Hsiao-ming
Kamera . . . . . . . . . . Liu Jie
Schnitt. . . . . . . . . . . Liao Ching-song
Musik . . . . . . . . . . . Wang Feng
Ausstattung. . . . . . . Tai Chao-yi, Cao Anjun

LINKS ZUM FILM

http://www.pyramidefilms.com/beijingbicycle/
http://www.sonyclassics.com/beijing/
http://www.apple.com/trailers/sony/beijing_bicycle.html
http://www.arte-tv.com/emission/emission.jsp?node=19715
"Emsig radeln, adrett radeln" Von Birgit Galle Berliner Zeitung
"Das Fahrrad als Statussymbol" Von Eberhard von Elterlein Die Welt
"Fahrradliebe, Fahrraddiebe " Von Kerstin Decker Tagesspiegel
"Das Rad und das Ich " Von Helmut Merker Die ZEIT