Zum 60. Mal ist im Rahmen einer
großen Gala am 23. April in Berlin der Deutsche
Filmpreis verliehen worden. Zum Jubiläum ist die Veranstalltung
umgezogen. Statt im Palais am Funkturm wurde dieses Jahr
zum ersten mal im Friedrichstadtpalast gefeiert.
In diesem Jahr wurde der Preis in 16 Kategorien vergeben. Erstmals
wird als neue Kategorie das beste Maskenbild ausgezeichnet.
Mit fast drei Millionen Euro ist der Deutsche Filmpreis
die höchst dotierte Kulturauszeichnung des Landes. Das
Preisgeld, stammt aus dem Etat des deutschen Kulturstaatsministers
und muss für die Produktion neuer Filme verwendet werden. Allein
Nominierungen in der Kategorie "Bester Spielfilm" sind
mit jeweils 250.000 Euro dotiert. Der Sieger erhält noch
einmal diese Summe.
Großer Favorit war mit 13 Nominierungen das
Drama «Das weiße Band» von Regisseur Michael Haneke.
Auszeichnungen gab es für Regie, Drehbuch, Kamera, Maskenbild,
Ton, Szenenbild und Kostüm. Für ihre Rolle als Pfarrerstochter
Klara in "Das weiße Band" erhielt Maria-Victoria
Dragus außerdem die Lola als beste Nebendarstellerin.
Für
seine Rolle in der Komödie "Männerherzen" erhielt
Justus von Dohnányi den Deutschen Filmpreis als bester
Nebendarsteller. Als beste weibliche Hauptdarstellerin
erhielt Sibel Kekilli eine Lola für ihre Rolle in "Die
Fremde". Bester Kinderfilm wurde "Vorstadtkrokodile",
bester Dokumentarfilm "Das Herz von Jenin".
Die
Lola für den besten Film wurde in diesem Jahr anlässlich
des Jubiläums erstmals von Bundeskanzlerin Angela Merkel
überreicht. Einen undotierten Ehrenpreis erhielt Filmproduzent
Bernd Eichinger.
Die
Preisträger werden von den mittlerweile rund 1.100 Mitgliedern
der 2003 gegründeten Deutschen Filmakademie ausgewählt.
Der Filmregisseur und Produzent Eckhart Schmidt
hat in einem offenen Brief an die Deutsche Filmakademie
in Berlin gegen Regularien bei der Vergabe des Deutschen
Filmpreises protestiert. Schmidt wirft seinem Verband "Diktatur,
Manipulation, Schizophrenie" vor. So dürften Akademiemitglieder
als Mitentscheider des Preises nur einen Film selbst vorschlagen
und seien im Übrigen auf die Jury-Vorauswahl angewiesen.
Außerdem müssten sie drei Filme benennen, andernfalls verlöre
ihre Stimme ihre Gültigkeit. "Ich muss also neben
meinem Lieblingsfilm noch für zwei weitere Filme stimmen,
die ich vielleicht absolut unterirdisch finde", so
Schmidt. So könne sogar ein Film mit der Lola ausgezeichnet
werden, "den alle Mitglieder eigentlich gar nicht
wählen wollten, den sie aber wählen mussten, damit ihre
Stimme nicht ungültig wird".
Die Lolas
des DEUTSCHEN FILMPREISES 2010 sind:
Programmfüllende
Spielfilme - BESTER SPIELFILM
ALLE ANDEREN
Regie: Maren Ade
DIE FREMDE
Regie: Feo Aladag
SOUL KITCHEN
Regie: Fatih Akin
STURM
Regie: Hans-Christian Schmid
DAS WEISSE BAND
Regie: Michael Haneke
WÜSTENBLUME
Regie: Sherry Hormann
Programmfüllende
Dokumentarfilme
DIE FRAU MIT DEN 5 ELEFANTEN
Regie: Vadim Jendreyko
DAS HERZ VON DSCHENIN
Regie: Marcus Vetter, Leon Geller
Programmfüllende
Kinder- und Jugendfilme
LIPPELS TRAUM
Regie: Lars Büchel
VORSTADTKROKODILE
Regie: Christian Ditter
Bestes Drehbuch
Feo Aladag
DIE FREMDE
Michael Haneke
DAS WEISSE BAND
Wolfgang Kohlhaase
WHISKY MIT WODKA
Bernd Lange, Hans-Christian Schmid
STURM
Beste Regie
Maren Ade
ALLE ANDEREN
Feo Aladag
DIE FREMDE
Michael Haneke
DAS WEISSE BAND
Hans-Christian Schmid
STURM
Beste darstellerische Leistung – weibliche
Hauptrolle
Corinna Harfouch
THIS IS LOVE
Sibel Kekilli
DIE FREMDE
Susanne Lothar
DAS WEISSE BAND
Birgit Minichmayr
ALLE ANDEREN
Beste darstellerische Leistung
– männliche Hauptrolle
Fabian Hinrichs
SCHWERKRAFT
Henry Hübchen
WHISKY MIT WODKA
Burghart Klaußner
DAS WEISSE BAND
Devid Striesow
SO GLÜCKLICH WAR ICH NOCH NIE
Beste darstellerische Leistung
– weibliche Nebenrolle
Maria-Victoria Dragus
DAS WEISSE BAND
Hannah Herzsprung
VISION – AUS DEM LEBEN DER HILDEGARD ...
Jördis Triebel
DIE PÄPSTIN
Nadja Uhl
MÄNNERHERZEN
Beste darstellerische Leistung
– männliche Nebenrolle